Frauen haben mehr Feingefühl – das ist schon seit langem bekannt. Jetzt haben Wissenschaftler der McMaster University in Ontario herausgefunden, woran es liegt, dass Frauen über mehr Feingefühl in den Fingerspitzen verfügen als Männer, also einen besseren Tastsinn haben: Auf die Größe der Finger kommt es an. Wer kleinere Finger hat, hat einen sensibleren Tastsinn.

Die Wissenschaftler sind auf die simple Lösung gekommen, dass nicht das Geschlecht der ausschlaggebende Faktor für einen feineren Tastsinn ist, sondern die Zahl der Nervenzellen pro Fläche. Auf den Kuppen kleinerer Finger sind die Nervenzellen nämlich dichter gedrängt als auf denen großer Finger. Dies ist vergleichbar mit den Pixeln auf einem Foto: je größer die Anzahl an Bildpunkten, desto schärfer das Bild. Bei Menschen mit kleinen Fingern sitzen die Schweißporen dichter zusammen und pro Flächeneinheit besitzen sie somit mehr Schweißdrüsen und Merkelzellen, die ein feineres Tasten ermöglichen.

Für ihre Studie maßen die Forscher die Fingerkuppen von jeweils 50 Frauen und Männern im Alter von 18 bis 27 Jahren ab und berührten sie anschließend mit geriffelten Kunststoffscheibchen. Bei jedem Durchgang verringerten sie die Rillenabstände auf den Scheibchen. Das Ergebnis: Die TeilnehmerInnen mit kleineren Fingerkuppen konnten auch die kleinsten Rillen ertasten, wohingegen die Testpersonen mit größeren Händen zunehmend Probleme bekamen, die Rillen zu fühlen.

Daraus ist zu schließen, dass durchaus auch Männer einen feineren Tastsinn haben können als Frauen, allerdings nur, wenn sie kleinere Hände haben ;-)