Sind einfache Hausmittel out?
Umfrage: Nur die Wenigsten vertrauen noch auf Mutter Natur
Die Oma hatte noch Ahnung davon, wie mit einfachen Hausmittelchen ein Bienenstich behandelt wird oder man die beginnende Erkältung ganz ohne Tabletten wieder in den Griff bekommt. Doch das Wissen um Hausmittel geht nach und nach verloren. Dies geht aus einer aktuellen Infas-Umfrage unter 3.200 Eltern im Auftrag der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hervor.
Nur 16 Prozent nutzen Wadenwickel
Vor allem jüngere Eltern vertrauen bei leichten Erkrankungen ihres Kindes nicht auf Hausmittel. Nach den Umfrageergebnissen wenden bei einer Erkältung ihres Kindes beispielsweise nur 16 Prozent der Eltern ein Hausmittel wie Wadenwickel an, aber 25 Prozent greifen zu einem Medikament.
Hühnerbrühe und Heilpflanzentee bei Schnupfen
Dabei sind Hausmittel zumindest bei leichten Erkältungen oft die bessere Wahl als Chemiekeulen. "Bei unkomplizierten Erkrankungen wie einer beginnenden Erkältung oder leichten Kopfschmerzen sollte man nicht vorschnell zur Tablette greifen, sondern zuerst die Selbstheilungskräfte des Körpers stärken", so Friedemann Schmidt, Vizepräsident der ABDA. "Ein Heilpflanzentee, ein Vollbad mit einem passenden Zusatz oder ein Wickel sind oft Mittel der ersten Wahl. Der Apotheker empfiehlt gerne ein passendes Hausmittel".
Quark gegen Sonnenbrand
Bewährte Hausmittel sind zum Beispiel bei Sonnenbrand eine kühlende Auflage aus Quark oder bei Schnupfen die Nasendusche mit einer Kochsalzlösung. Ein Klassiker ist auch heiße Hühnerbrühe bei Erkältung.
Auch bei Hausmitteln gilt: Vorsicht!
Hausmittel sind aber nicht immer harmlos: So wird zum Beispiel Teebaumöl im Internet als "Geheimtipp" gegen Pickel angepriesen. Unverdünnt angewendet kann es aber die Haut reizen und zu allergischen Reaktionen führen. Honig soll gegen nächtlichen Hustenreiz helfen, ist aber für Babys auch in kleinen Mengen nicht geeignet. Bei der Verarbeitung von Bienenhonig können Bakterien in den Honig gelangen, die ein für Säuglinge gefährliches Gift bilden.
Ansonsten gilt aber: Wer sich richtig informiert, kann auch schon mit den einfachsten Mitteln große Wirkungen erzeugen ;-)
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung ABDA - Stand: 5. August 2009