Besser lernen durch positives Denken
Selbstbewusstsein und Entspannung macht kreativer
Besser glücklich sein als auswendig lernen
Alle, die bald schon wieder die Schulbank drücken müssen, brauchen sich eigentlich keine Sorgen mehr darüber zu machen, wie sie im kommenden Schuljahr zu besseren Noten kommen. Man braucht nicht stur vor sich hin zu lernen und jede Menge Wissen anzuhäufen, um sich in der Schule zu verbessern - positives Denken ist eigentlich viel wirksamer. Zu diesem Ergebnis kam der Psychologe Martin Seligman von der US-Universität Pennsylvania, nachdem er Studien der letzten 20 Jahre verglichen hatte, die sich mit Lernprogrammen zur psychischen Stärkung von SchülerInnen beschäftigten.
Fertig werden mit alltäglichem Stress
Eins dieser Trainings, das "Penn Resiliency Program" vermittelte den SchülerInnen Methoden, wie sie mit alltäglichen Stress-Situationen fertig werden und ihr Durchsetzungsvermögen stärken können. Sie übten dabei kreatives Brainstorming, Methoden zur Entscheidungsfindung und Entspannungsübungen mit dem Ziel, ihre Probleme realistischer einzuschätzen und flexibel auf schwierige Situationen zu reagieren. Die ForscherInnen fanden heraus, dass die SchülerInnen, die an diesem Programm teilgenommen hatten, optimistischer wurden und weniger depressive Symptome zeigten. Auch Angstzustände und Hoffnungslosigkeit nahmen ab.
Drei positive Erlebnisse für das Tagebuch
Bei dem zweiten Training, dem "Positive Psychology Program" ging es in erster Linie darum, sich seiner Stärken (zum Beispiel Mut, Einfühlungsvermögen etc.) bewusst zu werden und diese Eigenschaften ins tägliche Leben zu integrieren. In Tagebüchern sollten die TeilnehmerInnen täglich drei positive Ereignisse oder Erlebnisse eintragen, wie zum Beispiel „Ich konnte eine wirklich schwierige Frage im Spanischunterricht beantworten“ oder „Mein Schwarm hat mich endlich angesprochen“. Danach mussten die SchülerInnen herausfinden, was das positive Erlebnis für sie bedeutet und wie sie es schaffen können, mehr solcher Momente zu erleben.
Mehr Freude und Engagement in der Schule
Bei der Auswertung zeigte sich, dass die SchülerInnen die am Programm teilgenommen hatten, über mehr Freude und Engagement in der Schule berichteten. Auch die LehrerInnen nahmen sie als aufmerksamer, lernbereiter und kreativer wahr. Darüber hinaus zeigten sie mehr Einfühlungsvermögen, Selbstkontrolle und Kooperationsfähigkeit.
Für Seligman, der sich viel mit Glücksforschung und positivem Denken beschäftigt, ist damit klar, dass schon Kinder lernen sollten, ihre positiven Gefühle zu stärken, um zukünftigen Herausforderungen besser standzuhalten.
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 11. August 2009