Bitte lächeln!
Wie Sprache vom Körper direkt umgesetzt wird
Wenn man in ein lächelndes Gesicht schaut, muss man lächeln, das habt ihr sicher oft genug am eigenen Leib erfahren. Aber wusstet ihr, dass sich das Lächeln auch dann in euer Gesicht schleicht, wenn ihr nur das Wort "Lächeln" lest? Oder dass ihr unwillkürlich die Stirn runzelt, wenn ihr "Stirn runzeln" lest? Das haben jedenfalls niederländische Forscher in Studien mit Testpersonen herausgefunden, die Begriffe am Bildschirm lesen mussten, während ihre Mimik genaustens erfasst wurde.
Lächelnd lesen
Vor allem bei ganz konkreten Verben wie lächeln, grinsen, weinen, Stirn runzeln konnten die ForscherInnen ganz konkrete mimische Umsetzungen entdecken. Bei positiven Begriffen zuckten die Mundwinkel, bei negativen wurde die Stirn in Falten gelegt. Sogar auf die Stimmung schienen sich die bloßen Worte auszuwirken, auch wenn sie nur so kurz gezeigt wurden, dass sie gar nicht bewusst wahrgenommen werden konnten. Lasen die ProbandInnen "Lächeln", empfanden sie anschließend gezeigte Comics witziger als wenn sie negative Worte zu lesen bekommen hatten.
Zusammenhang zwischen Sprache und Körperreaktionen
Früher hatte man Sprache als ein völlig abstraktes System aufgefasst, dass mit dem Körper eigentlich überhaupt nichts zu tun hat. Heute sieht man das anders, viele Versuche zeigen, dass es durchaus einen engen und wichtigen Zusammenhang zwischen Sprache und Körperreaktionen gibt. Diese Studie zeigt, dass es für das Verstehen offenbar wichtig ist, dass der Körper das Gehörte auch gleich probeweise mal körperlich umsetzt.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 20. Juli 2009