Keine Alleingänge
Kaiserpinguine lassen ihre Partner nicht aus den Augen
Der eine lässt den anderen nicht aus den Augen. Wie französische Wissenschaftler festgestellt haben, synchronisieren Kaiserpinguine ihr Verhalten zu ihrem „Lebenspartner“. Sie wollen sich nämlich nicht im dichten Gedränge verlieren, wenn sie in einer großen Kolonie unterwegs sind.
Die Forscher überwachten über zwei Wochen lang das Verhalten von vier balzenden Kaiserpinguinpaaren mithilfe von Temperatur- und Helligkeitssensoren in der Antarktis. Dabei stellten sie fest, dass die jeweiligen Partner fast gleichzeitig ihren Standpunkt zwischen dem warmen inneren Bereich der Kolonie und dem kälteren Ort weiter außerhalb der Gruppe wechselten. Alleingänge seien äußerst selten.
Gruppenbildung für mehr Körperwärme
Im Gegensatz zu vielen anderen Vögeln haben Kaiserpinguine keine abgegrenzten Nistplätze oder Bezirke, in denen sie mit ihrem Partner alleine leben. Sie sind fast immer in großen Kolonien zusammen, in denen sich immer wieder kleine Grüppchen bilden, die sich aneinanderschmiegen, um sich gegenseitig warm zu halten. Immer wieder bilden sich solche „Huddles“ (deutsch: Haufen), wie die Grüppchen genannt werden, in denen sich die Pinguine sozusagen aufwärmen.
Nicht ohne die "zweite Hälfte"
Durch die ständige Grüppchenbildung und –auflösung, ist die Wahrscheinlichkeit allerdings groß, von seinem Partner getrennt zu werden. Die Lösung für dieses Problem haben die Tiere selbst gefunden: Sie synchronisieren ihr Verhalten mit dem ihres Partners. Wie die Forscher herausgefunden haben, stimmten die Partner in ganzen 84 Prozent der Fälle ihr Verhalten aufeinander ab und betraten oder verließen nicht ohne ihren „Liebsten“ einen wärmenden Huddle. In den wenigen Fällen, in denen sie sich doch alleine in einem Huddle aufwärmten, blieben sie außerdem deutlich kürzer dort.
Die Forscher deuten aus den Ergebnissen, dass die Pinguine entweder ständigen Körperkontakt zu ihren Partnern halten oder dass sie den anderen quasi nicht aus den Augen lassen. Dadurch können beide gleichzeitig Energie sparen und den Bruterfolg sichern. Ob einer dem anderen hinterher rennt oder das Verhalten generell auf den anderen abgestimmt ist, konnten die Forscher noch nicht feststellen.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 12. März 2009