Eifersucht in der Vogelwelt
Mit lauten Gesängen wird die Konkurrenz unter Ameisenvögeln ausgeschaltet
Auch Vögel haben Gefühle. Eines davon ist die Eifersucht. Um ihre „Männer“ vor Flirtversuchen abzulenken, übertönen die weiblichen Ameisenvögel den Gesang ihres Partners, wenn ein anderes Weibchen in der Nähe ist. Das haben die Wissenschaftler Joseph Tobias und Nathalie Seddon von der Universität in Oxford in einer Studie herausgefunden.
„Der ist nicht mehr zu haben!“, um dies den anderen Weibchen zu verdeutlichen und den Partner an Flirtversuchen zu hindern, legen die Vogelweibchen regelmäßig laute Gesangseinlagen ein. Die Forscher haben dieses Verhalten jetzt erstmals auch zwischen Partnern festgestellt. Bis dahin wurde das Übertönen von Gesängen nämlich lediglich unter konkurrierenden Männchen oder rivalisierenden Paaren beobachtet. So versuchen Konkurrenten sich gegenseitig in ihren Balzgesängen zu übertönen.
Konkurrenzkampf: Weibchen signalisieren „Besitzanspruch“
Die Ameisenvögel wählten Tobias und Seddan deshalb als Forschungsobjekte aus, da sie ständig zusammenbleiben und sich das ganze Jahr über nur selten mehr als zehn Meter voneinander trennen. Um die Reaktionen der Vögel auf die „Konkurrenz“ erforschen zu können, spielten sie den Paaren einmal Aufnahmen eines anderen Ameisenvogelpaares vor und anschließend die eines einzelnen Weibchens. Bei den Gesangs-Einspielungen des anderen Paares zeigte sich noch der Teamgeist unter den Vögeln: Gemeinsam stimmten sie ein Duett ein, um ihr Revier zu verteidigen.
Als das Pärchen jedoch die Aufnahme des einzelnen Weibchens vorgespielt bekam, kam es zum Konkurrenzkampf und das Weibchen des Versuchspaares setzte alles daran, den Gesang ihres Partners zu stören und ihn dadurch vom Flirten abzuhalten.
Die Wissenschaftler schließen daraus, dass sich die Paargesänge ursprünglich aus solchen Konfliktsituationen heraus entwickelt haben.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 16. März 2009