Multitasking ist nicht immer von Vorteil – zumindest, wenn es um das Essen geht. Denn Menschen, die vor dem Fernseher oder dem Computerbildschirm essen, empfinden kein richtiges Sättigungsgefühl. Dadurch sind sie nach der Mahlzeit oft immer noch hungrig. Dies berichten britische Forscher von der Universität Bristol im „American Journal of Clinical Nutrition“.

ComputerspielerInnen aßen im Schnitt doppelt so viele Snacks

In einer Versuchsreihe setzten sie allen TeilnehmerInnen das gleiche Menü, mit jeweils neun verschiedenen Zutaten, zum Essen vor. Die ForscherInnen teilten die Probanden allerdings in zwei Gruppen ein. Die eine Hälfte nahm ganz ungestört das Mahl zu sich. Die andere sollte während des Essens am Computer „Solitär“ spielen.

Das Ergebnis: Unmittelbar nach dem Essen fühlten sich die ComputerspielerInnen weniger satt. Dies führte auch später noch zu Essattacken. Nach einer halben Stunde war das Verlangen der Solitär-SpielerInnen nach Essen groß. Sie aßen im Schnitt doppelt so viele Snacks wie die zuvor unabgelenkten EsserInnen. Außerdem konnten sie sich sehr viel schlechter an die einzelnen Zutaten des Menüs erinnern.

Es ist also nicht nur die Kalorienzufuhr, die über Hunger oder Sättigung entscheidet. Zahlreiche psychische Faktoren beeinflussen, wann wir uns satt fühlen und ob wir Essattacken verfallen. Wer sich beim Essen ablenken lässt, kann nicht richtig genießen. Irgendetwas fehlt. Wer sich allerdings Zeit für die Zubereitung nimmt, ernährt sich oft bewusster, ist schneller zufrieden und satt.