Eine kurze Geschichte der Zukunft
Autor: Stephen Clarke
Was würde passieren, wenn es eines Tages möglich wäre, sich zu teleportieren? Richie Fischer kommt der Antwort sehr nahe als er bei einem Shoppingausflug nach New York einen funktionstüchtigen Teleporter entdeckt und ihn kurzerhand kauft. Seine Frau ist wenig begeistert, schließlich verschlingt der Kaufpreis ihre gesamten Ersparnisse. Richies kleinkrimineller Bruder Martin plant hingegen schon den nächsten Coup mit dem neuen Gerät. Keiner der drei ahnt etwas von den Gesandten der amerikanischen Regierung, die die Machenschaften rund um die Technologie der Zukunft überwachen. Diese verfolgen nämlich höhere Ziele: Menschen, vorzugsweise Soldaten, sollen in Krisengebiete teleportiert werden. Der amerikanische Präsident hat sein OK gegeben – allerdings wurde er von seinem Berater hinsichtlich der Funktionsweise des Teleporters getäuscht. Dieser kann nämlich nur Gegenstände nachbilden während das Original zerstört wird. Menschen lebend an einen anderen Ort zu befördern ist also schier unmöglich.
Aus diesen Wirrungen schreibt Stephen Clarke seinen Roman „Eine kurze Geschichte der Zukunft“. Laut Klappentext ist dies sein erstes Buch, das jedoch erst nach einigen anderen seiner Werke veröffentlicht worden ist. Die Handlung scheint wohl deshalb der Fantasie eines pubertierenden (männlichen) Teenagers zu entspringen. Es geht hauptsächlich darum, wie man die Premierministerin schwängern könnte, damit Richie eine Wette gewinnt. Hoch im Kurs steht dabei die Idee, ihr Sperma in die Unterwäsche zu beamen… Eine glückliche Fügung verschont den Leser, sich genauer mit diesem Prozedere auseinanderzusetzen. Die restliche Geschichte ist schnell erzählt. Richie macht auf Zureden von Martin Schulden, die er dann wieder abzubezahlen versucht. Dabei gerät er immer tiefer in kriminelle Machenschaften (Drogenhandel, Menschenhandel und ähnliches). Das Buch schneidet unzählige Themen an, ohne mehr draus zu machen. Da wäre der autistische Nachbar mit seinem furchteinflößenden Hund, ein Ökogipfel, der sich nur durch Sicherheitsmaßnahmen bemerkbar macht und der amerikanische Präsident, der seine Wissenschaftler nicht unter Kontrolle hat. Es gibt auch immer wieder Anspielungen aus Star Trek, die ich als Laie aber nicht verstanden habe.
Alles in allem wirkt der Roman konstruiert: Die Hauptperson nimmt den Teleporter mit nach England – Gut dann legen wir einen Ökogipfel dahin. Wir brauchen etwas, das Gegenstände an jeden beliebigen Ort beamen kann – Ja, das Gerät verliert der Wissenschaftler an Martin beim Darts.
*Fazit:*
Ich würde das Buch nicht weiterempfehlen. Vielleicht ist es eine lustige Lektüre für Jungs. Lizzys dürften auf Grund der Thematik und des zeitweise merkwürdigen Frauenbildes im Buch wohl eher zu anderen Romanen greifen.
*Erschienen im Piper Verlag*
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Autorin / Autor: missmarie - Stand: 29. Dezember 2010