Osterhasen, bunte Eier und vieles mehr...
An Ostern hoppeln Hasen durch die Wiese und alle suchen nach bunten Eiern. Aber was für Osterbräuche gibt es sonst noch, und vor allem - welche Bedeutung steckt dahinter?
Ostern - da denkt ihr als erstes bestimmt an das alljährliche Ostereier färben, verstecken und suchen. Dann fallen euch wahrscheinlich noch der Osterhase und manchmal nervige Familienfeiern - mit aber auf jeden Fall leckerem Essen - ein. Aber dann hört es bei den meisten auch schon auf. Doch was steckt eigentlich hinter Ostern, was für Osterbräuche gibt es, was bedeuten sie und wie wird Ostern in anderen Ländern gefeiert?
Was war an Ostern? - Kurz und knapp
Ostern ist eines der ältesten und bedeutendsten christlichen Feste. Mit dem Osterfest wird die Auferstehung Jesu gefeiert, nachdem er an Karfreitag gekreuzigt wurde. Der Tod wird demnach nicht als Ende, sondern als Neubeginn eines neuen Lebens angesehen. Aus der Bibel geht zwar nicht unmittelbar der Termin unseres Osterfestes hervor, aber der Überlieferung nach wurde Jesus an dem Tag, der auf das jüdische Passahfest folgt, gekreuzigt. Sowohl das Passahfest, als auch Ostern liegt jedes Jahr an verschiedenen Wochentagen. Das genaue Datum lässt sich aber leicht berechnen: Ostern ist immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling.
Kommt Ostern von dem Wort Osten?
Woher das Wort "Ostern" eigentlich kommt, ist noch nicht eindeutig geklärt: Die einen sagen, Ostern lässt sich von dem althochdeutschen Namen des Frühlingsfestes "ostarum" ableiten, andere sehen einen Bezug zu der germanischen Frühlingsgöttin Ostara. Häufig wird aber auch der Ursprung des Wortes Ostern in dem Wort "Ost" vermutet. Denn in dieser Himmelsrichtung geht im Frühling die Sonne auf, und die Frauen, die als erste an Jesus leerem Grab waren, blickten in Richtung der Morgenröte - also nach Osten - da sie glaubten, Jesus kehre von dort auf die Erde zurück.
Glaubt ihr an den Osterhasen?
Den Osterhasen kennen wir in Deutschland seit ungefähr 300 Jahren. In einigen Teilen - z.B. im Harz - war er aber noch bis ins 19. Jahrhundert total unbekannt. Was es mit dem eierbringenden Osterhasen auf sich hat, kann auf verschiedene Weise erklärt werden: Im Frühling suchen die Hasen die Menschennähe und kommen zur Futtersuche in die Dörfer und Gärten. Aufgrund seines ungewöhnlichen Verhaltens, wurde ihm mit der Zeit das Ablegen der Ostereier angedichtet. Eine andere "Erklärung" liefern alte Aufzeichnungen aus Zürich. Danach war es Brauch, dass die Paten mit ihren Patenkindern im Garten auf die Suche nach dem Osterhasen bzw. den Ostereiern gingen. Den Kindern wurde erzählt, dass der Osterhase die Eier bringen würde, weil er viel schneller als die Hennen sei, und diese außerdem keine bunten Eier legen können (nicht dass der Osterhase die Eier legen könnte, aber egal...**g**). Danach ist die Geschichte mit dem eierbringenden Mümmelmann, eigentlich nur aus der Not entstanden - der Hase war, warum auch immer, für Kinder glaubhafter als die Henne. Noch eine andere Vermutung ist, dass der Osterhase eher aus Versehen zum Eierüberbringer wurde. Der Versuch der Bäcker, ein Osterlamm aus Teig zu backen, ging ziemlich daneben - das Lamm sah nämlich wie ein Hase aus. Die Geschichte vom Osterhasen setzte sich jedenfalls mit der Zeit durch und war vor allem in den Städten verbreitet. LandbewohnerInnen, die mehr Ahnung von Hasen hatten, fanden das Ganze wohl zu absurd... Doch der Hase war nicht der einzige Überbringer: Bis zum 16. Jahrhundert waren in einigen Regionen u.a. Fuchs (Westfalen, Hannover), Storch (Thüringen) und Kuckuck (Schweiz) zuständig für das Verstecken der Ostereier. Der Hase ist ein außerdem ein Zeichen für Leben und Fruchtbarkeit. Nicht ohne Grund wird der griechischen Liebesgöttin Aphrodite und der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara der Hase als heiliges Tier zugeordnet. Der Hase ist offensichtlich ein sehr fruchtbares Tier, wenn ihr einmal an die vielen Hasen-Jungen denkt, die im Frühjahr durch die Gegend hoppeln. Ob ihr nun an die ganzen Geschichten um den Osterhasen glaubt oder nicht ist eigentlich egal. So ein leckerer Schoko-Osterhase schmeckt ja jeder - so oder so. **g**
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Autorin / Autor: Ute Schlotterbeck