Der Neuanfang
Einsendungen zum Schreib- und Bilderwettbewerb im Wissenschaftsjahr 2012 - Zukunftsprojekt Erde
Was für eine Nacht!!! Als die Glocke der Kirche Mitternacht schlug und die Leute anfingen Silvesterraketen zu zünden, begann die Erde zu beben. Ich hielt mich an der Wand fest. Alles wackelte oder stürzte zu Boden. Sogar die Lampe über dem Esszimmertisch fiel herab. Ich versuchte den umfallenden Vasen und Regalen auszuweichen. Der Rest meiner Familie tat das gleiche. Schließlich fiel mir irgendetwas Schweres auf den Kopf und ich fiel zu Boden. Als ich aufwachte, war es still. Auch die Erde bebte nicht mehr. Man hörte nichts! Kein Vogelzwitschern, keine Sirene und kein aufgeregtes Kreischen von Menschen, die ihre Kinder suchten. Die Uhr über dem Tisch verriet mir, dass es 3:04 war. Die Stille war so unheimlich. Ich lief durchs Haus und suchte meine Familie -keiner war auffindbar. Ich rannte raus in den Garten, auch da war keiner. Mir wurde kalt ! Mein knielanges dunkelblaues Kleid war voller Blut. An meinem Oberschenkel enddeckte ich einen großen Riss. Nach dem ich ins Badezimmer gerannt war und meine Wunde verbunden hatte, schnappte ich mir meinen Rucksack und stopfte ein Brot, eine Fleischwurst und ein Würstchenglas hinein. Ich zog mir eine Leggins an und eine Jacke über das Kleid. Meine hohen Schuhe wechselte ich gegen ein Paar bequeme Schuhe.
Dann lief ich los. Ich rannte die Straße hinunter und da sah ich es: Überall lagen Menschen. Ich ging näher heran, um zu sehen, ob sie lebten, doch sie waren tot. Ich war enttäuscht. Die Leute konnten mir auch nicht weiterhelfen. Am Ende der Straße sah ich, dass die Erde eine große Kuhle hatte und dort nun ein See drin war. Das Haus meiner besten Freundin musste nun unter Wasser liegen. Ich erinnerte mich daran, dass ich vor Kurzem einen Bericht im Fernsehen gesehen hatte. Dort hatte ein Professor gesagt, dass wenn wir nicht noch mehr auf die Umwelt achten würden, solche Seen entstehen würden und noch vieles andere. Ich war wütend. Ich war seitdem jeden Morgen 5 km zur Schule gelaufen, anstatt mit dem Bus zu fahren und das im Winter. Ich hatte die Sicherungen des Hauses rausgedreht und versteckt, damit keiner Licht anmachte. Doch Mum hatte sie beim Wäsche einräumen zwischen meinen T-Shirts gefunden.
Meiner Ansicht nach, war Amerika schuld. Die hatten schließlich nichts getan. Ich schwamm durch das Wasser, aber nur ein kleines Stück, denn ganz nah bei mir war noch ein Stück Weg. Aufeinmal hatte ich eine Idee, wo die lebenden Menschen sein könnten. Ich rannte so schnell ich konnte zur Kirche (so schnell war ich diesen Weg noch nie gelaufen), ich riss die große Tür auf, und tatsächlich standen dort Massen von Menschen. Ich drängte mich etwas weiter nach vorne. Vor dem Altar hing eine große Leinwand und dort sah man die Bundeskanzlerin eine Rede halten. Die Menschen sollten sich in ihre Häuser begeben und alles zusammenpacken, was sie brauchten, um nach Afrika zu reisen. Dort sollte es die längste Zeit normal bleiben.
Die Menschen gingen an mir vorbei, nach draußen und ich hielt Ausschau nach meinen Eltern. Ich sah meine Nachbarin und lief zu ihr. Sie sagte zu mir: Du lebst? Ich dachte du wärst auch tot. Deine Eltern und deine Geschwister sind tot und sie wurden aufs Feld gebracht zu denn meisten anderen. Du musst jetzt stark sein." Diese Worte würden mir meine Eltern nicht wiederbringen. Ich spürte wie Wut, Verzweiflung und Hass in mir aufstiegen. Weinend rannte ich zurück nach Hause. Ich warf mich auf mein Bett und weinte so lange bis ich ein Signal hörte. Ich erinnete mich an die Worte der Kanzlerin, schnappte mir meinen pinken Koffer und stopfte einige Dinge hinein, vorallem Fotoalben. Ich nahm noch eine Tasche und auch sie war bald gefüllt. In meinen Rucksack packte ich noch etwas zu essen.
Da fiel mir meine Nachbarin ein, die einen kleinen Hund hatte. Mit meinen Taschen in einem Bollerwagen, machte ich mich auf den Weg zu ihr. Die Tür stand offen und meine Nachbarin lag auf dem Fußboden - leblos. Der kleine Hund lief mir entgegen und ich nahm ihn an die Leine. Zusammen mit ihm, machte ich mich auf den Weg zu dem besagten Flugzeug. Der weg dorthin war leicht, denn neben mir waren viele Leute, die auch dort hin wollten. Als ich in das große Flugzeug stieg und sogar den kleinen Hund mitnehmen durfte, setzte ich mich ans Fenster und schlief ein. Kurz bevor das Flugzeug landete, wachte ich auf und nahm meinen Rucksack. Kurz darauf, stand das Flugzeug. Ich wusste, alles würde anders werden. Ich war jetzt nicht mehr das kleine Mädchen. Ich war aber auch keine Frau. Ich trat aus dem Flugzeug und ging in mein neues Leben.
Alle Infos zum Wettbewerb
Un-endlich wertvoll - Die Siegerehrung
Endlich ist es so weit!
14. November 2012
Die Jury
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Die Einsendungen
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Autorin / Autor: bellastella