App-artig: Wie schützt man sich vor Datenklau?
Es gibt mittlerweile für fast alles eine App-vom Routenplaner über Diktiergeräte bis hin zu Taschenlampen. Aber Vorsicht: Die meisten von ihnen sind nicht so harmlos, wie sie scheinen.
Ohne Apps geht heute eigentlich fast gar nichts mehr. Mit Apps kann man zum Beispiel schnell mal eben nach dem Wetter schauen, die Stausupdates der Freunde checken oder den richtigen Weg finden. Man kann außerdem Mobile Games spielen, chatten oder Musik hören. Das ist aber längst nicht alles, was Apps können: Die meisten von ihnen sind auch in der Lage, Informationen über den Standort und die Kontakte des Benutzers über das Internet an den Hersteller weiterzugeben. Besonders unheimlich: Die Apps tun so etwas auch dann, wenn sie gar nicht eingeschaltet sind. Sie arbeiten sozusagen verdeckt im Hintergrund. Der Benutzer oder die Benutzerin bekommt also überhaupt nicht mit, wenn die App Informationen via Internet an den App-Hersteller weitergibt.
Was genau ist eigentlich ein App?
Der Begriff „App“ ist aus dem englischen „Mobile Application“ entstanden und bedeutet eigentlich nichts anderes als „Mobile Software“. Apps sind also Computerprogramme für unterwegs. Viele Apps sind auf eine Internetverbindung angewiesen, um zum Beispiel Chatnachrichten versenden zu können. Grundsätzlich beherrschen aber auch viele andere Apps die Fähigkeit, private Nutzerdaten weiterzugeben. Die meisten Apps sind sogar dazu programmiert, möglichst viele Informationen über den Nutzer zu sammeln. Diese Informationen werden später oft zu Werbezwecken verwendet und an andere Firmen weitergegeben.
Wie speichern Apps meine Daten?
Um persönliche Daten zu speichern, benötigen die Apps die Zustimmung der Nutzer. Darum erscheint vor dem Download der App ein Hinweis, in dem der Nutzer darüber aufgeklärt wird, welche Zugriffsrechte die App zum Beispiel auf seinem Handy beansprucht. Wer die App herunterladen möchte, muss ihr alle Zugriffsrechte einräumen, die sie haben will. Wer das nicht tut, kann die App nicht herunterladen. Damit sichern sich die Hersteller das Recht, jederzeit auf die Daten der Nutzer zuzugreifen. Und das ist dann sogar legal, denn die Berechtigung dazu hat der Nutzer schließlich selber erteilt. Oft werden die Hinweise zu den Zugriffsrechten nur kurz durchgelesen und anschließend auf „Alles akzeptieren“ geklickt. Viele Nutzer wissen also gar nicht, welche Zugriffsrechte sie der App mit ihrer Zustimmung erteilt haben.
Wie kann ich mich gegen den App-Zugriff auf meine Daten schützen?
- Grundsätzlich sollten nur Apps aus sicheren Quellen heruntergeladen werden. Dazu gehören zum Beispiel die Downloadportale der Hersteller von Betriebssystemen, Notebooks, PCs oder Smartphones.
- Vor dem Download ist es wichtig, immer gründlich durchzulesen, welche Zugriffsrechte die App auf dem Smartphone beansprucht.
- Die Datenschutzeinstellungen im Smartphone überprüfen. So können unerwünschte Datenübertragungen eingeschränkt werden.
- Viele Apps übermitteln auch den Standort des Benutzers. Drahtlose Übertragungsdienste wie Bluetooth, W-Lan und GPS sollten darum nur aktiviert werden, wenn sie wirklich benötigt werden.
- Auf Nutzerprofilen von sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Facebook, Instagram oder WhatsApp sollten möglichst wenig persönliche Daten angegeben werden
- Einen Virenschutz und eine Firewall auf dem Smartphone installieren. Das erschwert den unerwünschten Zugriff auf persönliche Daten.
Autorin / Autor: Yvonne Börgartz - Stand: 16. Mai 2013