Träume wohnen überall
von Carolin Philipps
Darum geht’s
Das Leben auf den Straßen in Bukarest ist schwer, dass weiß Sandale und trotzdem kann sie es nicht aufgeben. Sie ist dort geboren. Nur durch betteln und stehlen schaffen sie und die vielen anderen Straßenkinder zu überleben. Manchmal geht sie in die Sozialstation St. Lazarus, da gibt es Essen und ein sicheren Schlafplatz, aber lange hält es Sandale nicht dort aus. Bis sie den Rucksack eines deutschen Jungen klaut, der, wie sich später herausstellt, der neue Zivi auf der Sozialstation ist. Aber die „Gurke“ verrät sie nicht, was Sandale ärgert. Auf sein Mitleid kann sie verzichten. Aber irgendwie mag sie ihn doch...
Meine Meinung
„Träume wohnen überall“ - und überall sind sie ganz anders und doch sich ähnlich. Aber hinter den Träumen von Sandale verstecken sich Schmerz, Einsamkeit, Hunger und Wut. Die Autorin Caroline Philipps erzählt uns in diesem bewegenden Roman eine wahre und traurige Geschichte. Sie selbst war eine Zeit lang in Bukarest, hat viel recherchiert. Und sie hat es geschafft, uns an den für uns unvorstellbaren Alltag heran zu führen und einen traurig werden lassen.
Ihr Erzählstil ist einfach und direkt, aber auch genau beschreibend und genau das ist von Nöten, um es richtig darzustellen. Dabei begleitet man Sandale auf ihrem schwerem Weg und lernt zu schätzen, was man selbst hat. Ich selbst konnte nicht aufhören zu lesen, habe das Buch in einem Rutsch bis in die Nacht gelesen, einfach weil es spannend ist. Es regt zum Nachdenken an über die Situation in den furchtbar armen Ländern, wie Bukarest, aber auch über die Straßenkinder hier in Deutschland, denn die werden oft vergessen. Trotzdem verbindet die Autorin sehr geschickt das Leben und die Probleme der westlichen, behüteten Jugend mit den lebenshungrigen der ärmeren Jugend.
Die Organisation „Concordia“, von der in dem Buch oft gesprochen wird, gibt es wirklich und sie kümmert sich wie im Buch beschrieben um die Vergessenen auf der Straße. Hier gibt es noch mehr Informationen dazu: www.concordia.co.at Das Buch ist auf alle Fälle empfehlenswert ab 14 Jahre, wenn euch politisch kritische Themen interessieren oder auch das Schicksal anderer Jugendlicher der Welt.
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Autorin / Autor: ciqa - Stand: 3. August 2009