Leben im Mittelalter - Der Kesselflicker und die Rache der Bauern
Autor: Günther Bentele
Inhalt:
Der Kesselflicker Karlmann beobachtet mitten in der Nacht wie ein Bauern Grenzsteine versetzt. Aus reiner Neugier verändert er daher seine Route. Er besucht das Dorf Kübelbrunn. Zu dieser Ortschaft nämlich gehört der Acker auf dem in der vorherigen Nacht jemand seinen Acker vergrößern wollte. Überraschenderweise gibt es bei Karlmanns Ankunft aber ein ganz anderes Problem. Ein prächtiger Hirsch wurde im Kübelbrunner Wald entdeckt. Das ist natürlich unerhört. Schließlich sind Dorf und Wald besitz des Ritters Eberhard von Farrenkopf. Deshalb darf keiner der Bauern darin wildern und schon gar keinen Hirsch erlegen. Schnell fällt der Verdacht auf den Kesselflicker. Der ist vogelfrei und hat keinen Herren der ihn schützen könnte. Außerdem wäre das Problem somit im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Weg geräumt. Das Dorf möchte Karlmann vor Gericht bringen. Ob es schließlich gehängt wird oder doch noch mit dem Leben davon kommt, wird an dieser Stelle nicht verraten.
Über das Buch:
Geschichte ist langweilig? So ist es in der Schule, wenn man vor Geschichtsbüchern sitzt, die schon zur Schulzeit deiner Eltern nicht mehr die Allerneusten waren. Darin wird einseitig von Verträgen, Gesetzen und Ländergrenzen berichtet. Was das alles aber für die damaligen Menschen bedeutet hat, steht auf keiner Seite. Dabei ist es doch gerade interessante zu wissen, wie die Menschen sich damals gefühlt haben, was ihre Probleme waren und wie ihr Alltag aussah. Schließlich sind das irgendwie unsere Vorfahren.
An diesem Punkt setzt die Arena Bibliothek des Wissens an. Statt trocken zu berichten, wird die Geschichte des „einfachen Volkes“ erzählt. Mit den Menschen kann man sich identifizieren. Geschichte wird plötzlich spannend. Damit man dennoch den Überblick über das Geschehen nicht verliert, gibt es am Ende des Buches ein Glossar. Hier werden Begriffe erklärt, die früher zum alltäglichen Wortschatz gehört haben, uns heute aber nur noch raten lassen, was sie bedeuten könnten. So ist ein Malter etwa ein Gewichtsmaß für Getreide.
Nach jedem Kapitel folgen außerdem zwei bis fünf Seiten mit Extrainformationen. Da geht es mal darum, wie Dörfer im Mittelalter gegründet wurden. An andere Stelle wird erklärt, wie im Mittelalter das Dorfgericht gehalten wurde. Dabei ist die Geschichte nicht auf ein bestimmtes Jahrhundert festgelegt. Auch die Informationen umfassen eine breite Zeitspanne (ab etwa 800 bis ins 13 Jhr.). „Der Kesselflicker und die Rache der Bauern“ gibt also einen guten Überblick über die mittelalterlichen Geschehnisse.
Besonders gut hat mir an dieser Stelle auch der Kesselflicker Karlmann gefallen. Günther Bentele hat ihn sehr authentisch dargestellte. Das fängt schon bei seiner raubeinigen Sprache an. Gleichzeitig erfährt man viel über den Beruf des Kesselflickers, denn Karlmann schildert hin und wieder wie er seinen Beruf ausübt.
Meine Meinung
„Der Kesselflicker und die Rache der Bauern“ bietet einen interessanten Einblick in das Mittealter. Das Buch bleibt sachlich. Daher ist die Story auch nicht atemberaubend, aber immerhin unterhaltsam. Ich würde das Buch für Lizzys ab 10 Jahren empfehlen.
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Autorin / Autor: missmarie - Stand: 15. März 2010