Wer je über den Begriff des Klimawandels gestolpert oder an ihm hängen geblieben ist, ob Anhänger oder Kritiker der Umweltbewegung, versiert oder Neueinsteiger, ist gut beraten, einmal das Buch „Die Erde – Der Bedrohte Planet: Mensch, Natur und Klimawandel“ in die Hand zu nehmen. Anschaulich und farbenfroh, aber übersichtlich illustriert, nimmt der schmale Band von Adam und Eva – pardon, vom Urknall – an alle wichtigen Begriffe und Prozesse unter die Lupe, schafft es aber gleichzeitig, sich auf das Wesentliche zu beschränken. Die Dreiteilung des Inhalts ist geschickt gewählt, sodass sich für einen Neueinsteiger in das Thema alles Wichtige erschließen dürfte, man aber als „alter Hase“ nicht übermäßig gelangweilt wird. Abgerundet wird jedes Kapitel durch Hinweise auf interessante Internetseiten und Museen zum Sachgebiet und die kurze Erklärung weiterer Begriffe – beispielsweise verschiedener Disziplinen der Biologie.

Das Buch beginnt mit dem Kapitel „zerbrechliche Erde“: In wenigen Seiten wird die Entstehung der Erde und die Evolution rekapituliert, wird der Energiekreislauf der Erde erklärt und Begriffe wie „Bion“ und „Habitat“ definiert, aber trotz aller Knappheit verbleibt dem Leser das Gefühl, einen umfassenden Überblick erhalten zu haben.

Im zweiten Kapitel, „Die Erde unter Druck“, wird schließlich der Titel wieder aufgegriffen: Von der menschengemachten Müllschwemme bis zum Klimawandel werden die Probleme unter die Lupe genommen, die die wachsende Weltbevölkerung dem Planeten und damit sich selbst beschert – kritisch und nachdenklich machend, jedoch ohne den anklagend ausgestreckten Zeigefinger, der sich so schnell in Texte einschleicht, die sich mit den Problemen der Konsumgesellschaft befassen.

Abgerundet wird das Buch durch das Kapitel „Eine nachhaltige Zukunft“, das sich darauf konzentriert, Lösungsansätze für die in Kapitel zwei umrissenen Probleme zu präsentieren. Zwar handelt es sich bei keinem der behandelten Themen – ob Recycling oder erneuerbare Energien – um eines, das auch nur oberflächlich am Stichwort umweltbewusstes Leben interessierte Leser noch vom Hocker reißen wird, dafür bietet sich ein guter Überblick über die bisher unternommenen Schritte in Richtung einer energieeffizienteren Welt.

Alles in allem bietet „Der bedrohte Planet“ sowohl für Kinder als auch für Erwachsene interessanten Lesestoff, ist allerdings, wie wohl die meisten Sachbücher, mit einmaligem Lesen erschöpft, wenn man es nicht gerade später noch mal heranzieht, um bestimmte Fakten zu recherchieren. Hätte ich selber in nächster Zeit zumindest Kinder in Planung, denen ich von Anfang an Verständnis und Liebe für unseren Heimatplaneten nahebringen wollte, würde ich es behalten. So werde ich es wohl in meine Stadtbücherei tragen, damit noch viele Andere sich an diesem schönen Buch erfreuen können. :-)

*Erschienen im: Arena Verlag*

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