Die Hexe von Bodmin Moore
Autor: Karel Verleyen
Ein junges Mädchen taucht in Saint Brewards auf. Stumm, verletzlich und so schön, dass weder der Bauerjunge Thomas noch der Pastor Downe ihrer geheimnisvollen Anziehungskraft entgehen können – und außerdem ist sie Mary Finnemore wie aus dem Gesicht geschnitten. Mary Finnemore, die vor 15 Jahren aus dem Dorf verschwunden ist und den Sohn des Lords kaltblütig ungebracht haben soll. Die Jagd auf die angebliche Hexe ist eröffnet ... und gerade der Pastor und der Landlord haben trotz des Missgefallens der Bauern ihre eigenen Gründe das Mädchen zu verfolgen.
*Mein Eindruck*
Das Buch handelt von der Liebe eines Jungen namens Thomas, dem unglücklichen Schicksal eines Mädchen und von der Hexenverfolgung und deren unschuldigen Opfern. „Die Hexe von Bodmin Moore“ ist eine interessante und unterhaltsame, doch gleichzeitig auch spannende und verständlich geschriebene Geschichte. Im Buch wird ziemlich oft die Erzählperspektive gewechselt, allerdings ist dies nicht weiter verwirrend, im Gegenteil, dadurch wird eher die Spannung erhöht. Der Autor geht oft auf die Gedanken und Gefühle der Charaktere ein, wodurch der Leser ein besseres Bild von den Personen kommt. So erfährt man von einigen Personen auch einiges über ihre Vergangenheit, wodurch man durchschaut, warum die Person so und so handelt. Dennoch sind manche Handlungen, wie ich finde, wenig nachvollziehbar und scheinen aus der Luft gegriffen.
*Hexenverbrennung schöngeredet?*
Noch ein Punkt, der mich stört, ist, dass vieles in der Geschichte schön geredet wird. So bekommt man den Eindruck, dass im Grunde fast alle einfachen Leute gegen die Hexenverbrennung waren, und nur einige mächtige böse Kirchenmänner dafür verantwortlich waren. In Wirklichkeit kamen die Anschuldigungen der Hexerei oft von einfachen Leuten, und erst dann griff die Kirche ein. Insgesamt ist „Die Hexe von Bodmin Moor“ ein unterhaltsames Buch, dass mich allerdings nicht vom Hocker gerissen hat, aber durchaus lesenswert ist.
Autorin / Autor: member.365 - Stand: 29. Dezember 2005