Anna rennt
Anna hat gesehen, wie Georg Helmut umbringt und weiß nicht, ob sie "petzen" soll. Gute Idee langweilig umgesetzt...
„Anna rennt“ ist ein Buch über ein junges Mädchen, namens Anna. Das Buch spielt zur früheren Zeit, dass merkt man auch an einigen Stellen. Anna führt kein aufregendes Leben, ihre Eltern sind weder arm noch reich, sie hat Geschwister und wohnt in einer kleinen Stadt. In dieser Stadt gibt es auch einen Teil, wo die Frauen und Kinder der Kriegsgefangenen aus Russland wohnen. Eine Familie davon ist die von Helmut. Helmuts Mutter ist arm und wartet auf ihren Mann, der noch nicht aus dem Krieg zurückgekehrt ist. In der Schule wird Helmut von den meisten gehänselt, nicht nur wegen seiner alten Kleidung, sondern auch, weil er wahrscheinlich keinen Vater mehr hat und seine Mutter arbeitet, um Geld zu verdienen. Anna ist seine einzige Freundin, doch ihre Freundschaft muss ein Geheimnis bleiben. Eines Tages, als Gregor ihn wieder mit zahlreichen Beleidigungen kränkt, verstricken sich beide in eine handfeste Prügelei. Anna sieht mit an, wie Gregor immer wieder auf den schüchternen Helmut einprügelt, bis dieser sich nicht mehr bewegt. Und dann tritt er ihn noch mal und noch mal. Insgesamt dreimal. Wenig später ist Helmut tot. Und es hat keiner gesehen, außer Anna. Nun erst beginnt man die Handlung zu verstehen, denn zuvor hat Anna in der Gegenwart erzählt und immer nur Bruchstücke von dem gesagt, was denn nun die Vorgeschichte war. So zum Beispiel wusste man nicht, was sie am Anfang machte. Und allein an dem Klappentext kann man nur ein paar kleine Sachen erfahren.
*Wie ich das Buch fand…*
Ich fand, dass Buch klang wirklich sehr viel versprechend, zumal meine Schwester ebenfalls unbedingt darüber schreiben wollte. Aber tja, wie es der Zufall will, war ich eben die Schnellere. Aber ich sollte mich täuschen. Die ersten Zeilen waren wirklich spannend zu lesen und natürlich auch ziemlich interessant. Man konnte sich wirklich vorstellen, wie diese Anna sich fühlte. Immerhin war sie Zeugin eines Mordes gewesen. Nun konnte man ihre Gedanken verfolgen, wie sie darüber rätselte, ob es richtig war zu „petzten“, so wie sie es nannte, oder ob sie lieber schweigen sollte. Mir schien es so, als wiederholte die Autorin die Worte, um wirklich zu zeigen in welcher aussichtslosen Lage sich Anna befand. Aber es ging immer so weiter. Ein Auszug aus dem Buch zum Beispiel: „Das ist fast wie Mord. Mord. Mord. Mord.“ Es ist langweilig, wenn sich die Worte ständig wiederholen. Zuerst versteht man es, wenn die Schriftstellerin ihren Worten Nachdruck verleihen will, aber dann macht sie es ständig. Wenn man zum Beispiel weiß, dass die Hauptperson Anna, schnell rannte, so kommen mindestens noch zwei Sätze danach, in denen man erfährt, dass Anna sehr schnell rannte, ja wirklich sehr schnell. Und gerade das, macht das Buch so langweilig. Wenn die Autorin nicht ihre ständigen Wiederholungen eingebaut hätte, glaube ich, dass das Buch viel mehr hätte aussagen können. So ist es schade, was eine Schriftstellerin aus einer tollen Idee machen kann…