Die vergitterte Welt
Autorin: Jana Frey
Juli wurde sein ganzes Leben nur herumgestoßen und rutscht unweigerlich ab. Am Ende gibt es dennoch Hoffnung.
Der 5-Jährige Juli und seine 3 Jahre jüngere Halbschwester wohnen zusammen mit ihrer depressiven, alkoholabhängigen Mutter in einer kleinen Wohnung. Julis Vater ist verschwunden. Eines Tages trifft Juli auf Adam, der später mit Julis Mutter zusammenkommt und bei ihnen einzieht. Adam und Julis träge und dicke Mutter sind arbeitslos, sie leben von Sozialhilfe. Julis Mutter sitzt den ganzen Tag vor dem Fernseher und stopft sich mit Schokolade und ähnlichem voll. Sie hat zu nichts Lust, interessiert und kümmert sich um nichts. Adam unternimmt viel mit Juli und wird ein großes Idol für ihn. Er ist es auch, der Juli seinen Spitznamen gibt, denn in Wirklichkeit heißt Juli Patrick. Doch Adam wird an Julis Mutter und Patrizia gewalttätig. Julis Mutter beklagt sich nie, sie wurde von all ihren Männern geschlagen, aber Patrizia zieht mit 8 Jahren zu ihrem leiblichen Vater. Manchmal verschwindet Adam für ein paar Wochen, dann behauptet er Juli gegenüber immer, er sei in Paris gewesen. Erst viel später bekommt Juli heraus, dass Adam nie in Paris, sondern im Gefängnis war. Juli ist schlecht in der Schule, als er in die Hauptschule kommt, wird er nur gehänselt und schwänzt immer häufiger die Schule. Als er 14 Jahre alt ist, stirbt Adam. Bald darauf hat Julis Mutter aber wieder einen neuen Freund. Irgendwann steht Patrizia wieder vor der Tür, wie wurde von ihrem Vater missbraucht und war magersüchtig geworden. Weil Juli die Hänseleien seiner Mitschüler nicht mehr aushält, bricht er einem von ihnen die Nase und wird anschließend zu 20 Sozialstunden verurteilt. Juli fängt an zu stehlen und eines Tages trifft er auf Noah, mit dem er sich anfreundet. Gemeinsam stehlen sie und überfallen alte Menschen. Als Juli dabei erwischt wird, verrät er auch Noah. Juli zieht er in ein Erziehungsheim, dort freundet er sich mit Lino an. Als er später betrunken versucht, ein Mädchen zu vergewaltigen, muss er für 4 Wochen in eine Jugendarrestanstalt. Dort trifft er den älteren Mohammed, zudem seine erste echte Freundschaft entsteht. Die beiden bleiben auch später noch in Kontakt. Seiner ersten Freundin Mia erzählt er nichts von seinen Problemen und behauptet, er sei im Gymnasium. Mia kommt ursprünglich aus einem Kinderheim in Rumänien und wurde mit 3 Jahren von einem Pastor adoptiert.
Weil Juli immer die Schule geschwänzt hat, kommt er in die Sonderschule. Als er mit Mia zusammen im Park seinen ehemaligen Klassenkameraden Wladimir trifft und merkt das Wladimir Mia kennt, bekommt er Angst, dass Wladimir Mia alles erzählen würde. Am Abend sucht er ihn deshalb auf, aber Wladimir lacht ihn nur aus. Da dreht Juli durch, er schlägt auf Wladimir ein und sticht mit einem Springmesser zu. Mia bekommt alles heraus und Juri 1 Jahr Jugendgefängnis.
*Meine Meinung:*
Jana Frey, die Autorin der Geschichte, beschreibt gut die Gedankengänge Julis. Es gelingt ihr, seine Verzweiflung glaubwürdig zu schildern. Man kann gut nachvollziehen, warum er so sauer auf seine Mutter ist, warum er sich so an Adam klammert und alles Böse an Adam verdrängt. Warum er, ohne es zu wollen, immer aggressiver wird und anfängt zu stehlen. Wurde er seine ganze Kindheit, außer von Adam, nur unterdrückt und herum gestoßen - so kann er sich endlich auflehnen.
Das Ende geht aber meiner Meinung nach zu gut aus, denn es wird so beschrieben, dass alles nach einiger Zeit supergut werden würde. Ich stelle mir vor, wenn das ganze Leben so schlecht gelaufen ist, dann kann es nicht auf einmal so gut werden, wenn sich nicht auch die ganze Umgebung ändert. Da die Geschichte aber auf wahren Begebenheiten beruht und ich nicht weiß, inwiefern das Ende ausgedacht ist oder echt so passiert ist, möchte ich da nicht weiter darauf herumhacken. Vielleicht ist es ja möglich.