In dem Buch „Die unsichtbare Pyramide" von Ralf Isau geht es um drei junge Männer, die alle das gleiche Schicksal ereilt hat. Es wird deren Lebensgeschichte vom Säuglingsalter an bis hin zum erwachsenen Mann erzählt. Sie durchleben jeder auf eine andere Weise und in anderen Welten die ‚Wellen‘, die ihr Leben verändern. Ihnen ist die Rolle der ‚Hüter des Gleichgewichts‘ zugeteilt, was jeder von ihnen anders auffasst und unterschiedlich löst. Die Liebe bleibt natürlich nicht aus und die Rivalen sind harte Gegner, doch das Happy End ist einfach da. Die drei Hauptpersonen Trevir, Francisco und Topra leben auf drei verschiedenen Erden, die vor langer Zeit einmal der unseren glich. Doch das Gleichgewicht wurde damals zerstört und nun weiß niemand mehr, das es einst eine Welt gab. Niemand auf den anderen Welten weiß von den beiden anderen, mancher erahnt sie nur. Die drei Welten tragen Namen, die uns nicht bekannt sind, auf ihnen werden Sprachen gesprochen, die nicht jeder kann. Die Namen lauten Grimundus, Anx und Erde. Die drei Jungen wachsen alle als Waisen in Klöstern oder als Matrose und Adoptivkind bei einem Seemann. Jeder erfährt im Laufe seines Lebens, bei jeder neuen ‚Welle‘ mehr über die Kräfte, die ihnen angeboren wurden. Jeder lernt anders mit ihnen umzugehen. Der eine beschäftigt sich strikt mit der Ausbildung dieser Fähigkeiten, der andere lieber damit, Wissen über vergangene Zeit zu erhalten, fremde Sprachen zu erlernen. Jeder dieser Jungen lebt in einer gewissen Weise dasselbe Leben parallel - ohne voneinander zu wissen. Sie finden im Laufe der Geschichte heraus, was es mit den merkwürdigen Pyramiden-Malen auf ihren Schultern zu tun hat und warum ausgerechnet sie eines tragen. Jeder lernt den Feind kennen, jeder entdeckt seine große Liebe. Die Geschichte spielt in der Zukunft, wie aus dem Text hervorgeht. Wie schon geschrieben, lebt jeder der Jungen in verschiedenen Welten, jeder in anderen Lebenssituationen.
*Das Multiversum der Drei*
Der genaue Ort wechselt ständig, da die drei Männer in ihr Abenteuer ziehen und als ‚Hüter des Gleichgewichts‘ ihre Platz finden müssen. Francisco, der auf der Erde seine Wurzeln hat, lebt in der heutigen Revolution oder etwas fortgeschrittener, Trevir lebt auf Grimundus und seine Welt ist das alte, verfallene Europa, d.h. er zieht durch die Trümmer des ehemaligen Londons. Topra hingegen lebt auf Anx, einer Welt, die aus viel Meer und dem alten Ägypten besteht. Also haben alle andere Welten, andere Sitten, andere Bräuche und doch sind sie tief im Innern fest miteinander verankert. Ich fand das Buch sehr spannend, doch es war schwer, wenn man 2 Tagen nicht gelesen hat, wieder in die verschiedenen Personen zu finden und den Überblick zu behalten. Fast schon merkt man, wie sich die Dinge immer wieder in einer anderen Welt wiederholen und manchmal denkt man: „Halt, das hast du doch schon mal gelesen, oder?“ und dann merkt man, dass es vorher z.B. in Anx geschehen war. Aber das ist nebensächlich und die Spannung, die in dem Buch steckt, fesselt einen so sehr, dass man manchmal das Gefühl hat, einfach nicht mehr aufhören zu können, auch wenn man schon längst hätte aufhören sollen. Die Sprache ist vielleicht auch etwas komplizierter, doch schnell liest man sich ein und gewöhnt sich an die Wortwahl des Autors. Was auf jeden Fall gaaaanz viele Pluspunkte für das Buch bringt ist die Phantasie, mit der der Autor geschrieben hat. Das Buch ist so realistisch, dass man eine Gänsehaut bekommt, wenn man darüber nachdenkt. Man kann die ganze Geschichte miterleben, als wäre man ein Vogel, der über all dem wacht und alles mitbekommt, was unter ihm geschieht.