Mathe, letzte Stunde vor den Ferien. Wir spielen Eckenrechnen, ganz wie in der Grundschule. Dabei erkenne ich zwei Sachen.
1.: Das Spiel ist noch lustiger als früher.
Und 2.: Mein Kopfrechnen ist noch langsamer als früher.
Macht nix, sagt da das Buch „Schneller rechnen - fit in 30 Minuten“, jeder kann ein Rechenkünstler werden. Die Autoren Uli Kißling und Dirk Konnertz versprechen dem Leser, dass er mit dem Buch und ein wenig Übung schneller und sicherer rechnen können wird.
Das Buch beginnt mit der Geschichte von Stefan, der sich „am Ende der 5. Klasse einige Aufgaben aus dem kleinen Einmaleins noch mühsam herleiten musste“. Ähm, ja, das gleiche Problem hab ich am Ende der 12. Klasse noch... *g*.

Es ist noch kein Meister...

Das erste von insgesamt vier Kapiteln dreht sich um die Motivation und die innere Einstellung zum Rechnen. Im zweiten Kapitel werden acht „clevere Tricks zum Kopfrechnen“ vorgestellt. Die meisten dieser Tricks sind relativ bekannt und keine wirklichen Tricks (Multiplizieren mit 0, Multiplizieren mit 100), aber es ist auch der ein oder andere Trick dabei, der ganz nützlich sein kann. Dann folgen einige Tests, mit denen man überprüfen kann, ob man die Tricks anwenden kann, und wie konzentriert man rechnet. Das dritte Kapitel dreht sich um die sogenannten „Turbotricks“, mit denen man am Ende schneller rechnen können soll als der Mathelehrer (so verspricht es das Buch zumindest). Zu jeder Rechenart wird mindestens ein Turbotrick vorgstellt. Diese Tricks, besonders die zum Multiplizieren, sind wirklich genial. Ich hätte vorher zum Beispiel nicht geglaubt, dass ich Aufgaben wie 43x47 ohne Taschenrechner in gerade mal fünfzehn Sekunden rechnen kann! Aber, ehrlich wahr, es geht. Auch bei den meisten anderen Tipps hatte ich das Gefühl, dass ich durch sie wirklich schneller rechnen kann. Was mir bisher noch gefehlt hatte, wird im letzten Kapitel behandelt: Hinweise zum effektiven Trainieren. Die Lösungen sämtlicher Aufgaben stehen im Anhang.

...vom Himmel gefallen

Insgesamt würde ich daher sagen, dass das Buch sowohl inhaltlich als auch von der Darstellung und Verständlichkeit her sehr gelungen ist. Alles wird in kleinen Schritten und nachvollziehbar erklärt. Eine Aufgabe zu den Subtrahier-Turbotricks allerdings hat mich stutzig gemacht. Die Lösung war hier kleiner als Null, das kam aber im Begleittext gar nicht vor. Da so etwas im Buch sonst zum Glück gar nicht vorkommt, nehme ich an, dass das bloß ein Druckfehler ist.
Ich denke, „schneller rechnen“ ist insbesondere für 5.-7.-Klässler gedacht. Ich habe aber gemerkt, dass auch für Oberstufenschüler noch einige nützliche Tricks dabei sind und empfehle dieses Buch daher allen, die im Kopfrechnen schneller und sicherer werden wollen. Auch wenn man einiges mehrmals lesen und natürlich auch ein bißchen üben muss – es hilft wirklich.