Karzinogenese oder: "Wie entsteht Krebs?"
Danach musste ich den Campus wechseln. Mit dem Bus bin ich zum Hauptcampus gefahren. Eine Studentin, die ich angesprochen hatte, hat mich begleitet.
Der Hauptcampus, wo auch die Physikabteilung ist, war nicht so schön, die meisten Gebäude waren schon älter und die Mensa ist nicht sehr gemütlich. Doch auf dem Gelände gibt es auch eine Kneipe, wo viele Studenten mittags essen. Ich hatte eine Vorlesung aus dem Bereich der Lebensmittelchemie. Das Thema war „Karzinogenese: Wie entsteht Krebs“. Es war eine normale Vorlesung, also waren auch richtige Studenten anwesend. Dass es auch solche Vorlesungen gab, finde ich sehr gut, da man nur so wirklichen Einblick in ein Studium bekommt. In der Vorlesung habe ich vieles nicht verstanden und wir waren alle schon ziemlich erschöpft nach dem langen Tag.
Eine Fragestunde mit ChemiestudentInnen
Am Dienstag hatte ich unter anderem die Vorlesung: „Warum das Flugzeug fliegt“. Der Professor war lustig und er hat sich sehr viel Mühe gegeben, alles einfach zu erklären. Es war fast wie Physikunterricht in der Schule. Wir haben zwei Formeln erarbeitet. Mir ging es am Ende etwas zu schnell, aber ich bin ja auch erst in der zehnten Klasse und einige Grundlagen fehlen mir noch. Die Vorlesung war trotzdem einfach klasse! Dienstag Abend war ich bei der „Fragestunde mit Chemiestudenten“. Wir waren nur ganz wenige und sind in die Unikneipe gegangen. Dort hat einer der Studenten uns allen ein Getränk ausgegeben und wir haben ungefähr zwei Stunden alle zusammengesessen und uns unterhalten, allerdings eher wenig über Chemie :-)
Zwei unterschiedliche Arten von Physik
Am Mittwoch und Donnerstag hatte ich fast nur noch Physikvorlesungen. Uns wurde erklärt, dass es eigentlich zwei völlig unterschiedliche Arten von Physik gibt: die Grundlagenforschung und die angewandte Physik. Die Grundlagenforschung beschäftigt sich beispielsweise mit der Frage, was schwarze Löcher sind. Es geht nicht darum gewinnbringende Entdeckungen zu machen. In der angewandten Physik geht es darum, herauszufinden, ob die Erkenntnisse der Grundlagenforschung für die Industrie nutzbar sind. Ein Beispiel sind die Supraleiter, an denen an der Uni geforscht wird. Sie leiten Strom ohne Reibung, aber nur wenn sie eine Temperatur von –200° haben. Eine Schülerin, die gerade ihr Praktikum an der Uni gemacht hat, hat uns einige Experimente gezeigt. Zum Beispiel gab es eine Minimagnetschwebebahn.
Hier geht's weiter...
Autorin / Autor: noralinn@lizzynet.de - Stand: 12. Juli 2005