FutureBrain Lesung auf der MS Wissenschaft in Würzburg
28. September 2019: Vorhang auf für fünf Nachwuchstalente!
Ein wolkenverhangener Nachmittag in Würzburg. Die fünf Nachwuchsautor_innen fiebern ihrem Auftritt auf dem Ausstellungsschiff MS Wissenschaft entgegen. Und als sie unter den wohlwollenden Augen von Freund_innen und Familie, Besucher_innen der MS Wissenschaft, der LizzyNet-Redaktion und Jury-Mitlied Sebastian Pirling vom Heyne Verlag ihre Siegergeschichten vorlesen, die im Wettbewerb FutureBrain im Wissenschaftsjahr 2019 - Künstliche Intelligenz entstanden sind, blinzelt die Sonne doch hervor.
Lara Dose eröffnet die Lesung mit ihrer überaus passenden Kurzgeschichte "Der Schreibwettbewerb". Darin wird ein abgehalfteter Schriftsteller eingeladen, in einem Wettbewerb gegen künstliche Konkurrenz anzutreten. Aber kann eine KI wirklich eine Kurzgeschichte verfassen? Wer gewinnt den literarischen Wettstreit? Eine humorvolle Geschichte mit überraschendem Ausgang, witzig und cool vorgetragen. Großer Applaus!
Der zweite Beitrag stammt von Steffen Donath, der aus Würzburg kommt und somit ein Heimspiel hatte. In seiner Geschichte "Blue Flame Paladins" kommt ein junger MMO-Zocker in den zweifelhaften Genuss eines ganz besonders modernen High-Tech-Spielerlebnisses. Eine nachdenklich stimmende Geschichte, bei der einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Kurz mal schlucken, dann Applaus!
Noah Baron, frisch gebackene 14 Jahre, las seinen Text "Byte". Darin irrlichtert eine denkende Datei herum, die als fehlerhafte Deutschhausaufgabe eigentlich hätte gelöscht werden sollen, aber auf wundersame Weise überlebt hat. Nun treibt sie ihr liebenswertes Unwesen auf unseren Geräten und begegnet unter anderem einem bayrischen Sprachprogramm. Lacher garantiert. Noah liest wie ein Profi und begeistert das Publikum.
Ernster wird es beim Poetry-Slammer Max Osswald, dessen Protagonist in "Erste Schritte" mit Depressionen zu kämpfen hat. Die Begegnung mit einer netten jungen Frau, die sich aufrichtig für ihn interessiert, bringt ihn wieder auf Spur. Leider ist irgendwann ihr Akku leer. Tolle Sprache, souverän vorgetragen.
Die Lesung endete mit einem eindringlichen Appell von Valentina Weiss. In ihrem Beitrag "Ich bin dein bester Freund" führt sie uns schonungslos vor Augen, was unsere intelligenten Begleiter uns heute schon abnehmen. Ob das nun gut ist oder schlecht, dürfen die Zuschauer_innen selbst entscheiden.
Zum Schluss gab es Urkunden für die fünf Teilnehmer_innen und viel Applaus vom Publikum, das zwischen den Lesungen immer wieder Zeit hatte, über unterschiedliche Aspekte Künstlicher Intelligenz zu diskutieren, die in den Texten aufgegriffen wurden. So kamen zum Beispiel Fragen zur Sprache, ob man sich vorstellen könnte, eine KI als Freund_in zu haben, in welchen Bereichen wir sie in unser Leben lassen, oder ob sie die Welt vielleicht friedlicher machen könnte.
Vier der hier vorgestellten Beiträge sowie 11 weitere erscheinen noch in diesem Jahr in einem E-Book im Heyne Verlag.
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 28. September 2019