Mathe-Angst besiegen!
Studie: Wie ein Perspektivwechsel vorm Scheitern bewahrt
Warum führt eigentlich Druck bei den Einen zu Superleistungen und bei Anderen zum Versagen? Der Schlüssel zum (Miss-)Erfolg liegt offensichtlich in einem einzigen Hormon in unserem Körper – dem Cortisol, das auch "Stress-Hormon" genannt wird, so das Ergebnis von ForscherInnen der Universität von Chicago. „Wir haben herausgefunden, dass Cortisol sowohl mit einer schwachen Leistung des Schülers/der Schülerin in einem Mathe Test verbunden sein kann oder zum Erfolg beitragen kann“, erläutert die leitende US-Forscherin Beilock.
Ein weiteres Ergebnis der Studie besagt, dass gerade die talentiertesten Menschen, die in der Regel ein großes Arbeitsgedächtnis besitzen, in Stress- oder Drucksituationen ein schlechteres Ergebnis abliefern als weniger begabte. Stark auffällig ist dies im Bereich Mathe, denn der Anstieg des Hormons Cortisol kann bei einigen Menschen zu Höchstleistungen führen, aber öfters auch zu einem Leistungsabfall. Eine wichtige Ursache für das Versagen sei eine bereits bestehende Angst vor Mathe, die die Person nur noch mehr hemme, so die Forscher. Zu viel Aufmerksamkeit auf die eigenen Leistungen und Sorgen ließen einen zudem unsicher werden und eher scheitern als erfolgreich zu sein, erklärt die Studie.
*Perspektive ändern*
„Es gibt eine Vielzahl an Körperreaktionen, die sich unter Stress zeigen. Wie wir diese Reaktionen interpretieren, sagt voraus, ob wir unter Druck entweder versagen oder Erfolg haben“, sagte Beilock. Ob man versagt oder nicht, kann man laut Studie selbst beeinflussen, indem man einen Perspektivwechsel vornimmt. Es helfe beispielsweise, die Einstellung zu ändern, indem man die Ängste vor dem Test vorher aufschreibt. Damit könnten sich Befürchtungen "entladen" und vielleicht schon vorher aus dem Weg geräumt werden. Ein weiterer Tipp ist, sich einfach einen Moment in der Vergangenheit heranzuziehen, in dem man Erfolg hatte – und schon verändere man die Perspektive, die dann weitaus positiver ausfällt.
Der Mathetest muss also nicht unbedingt Grund zum Jubeln werden, aber der Studie nach kann man es selber mehr beeinflussen, ob man im nächsten Test Erfolg hat oder wieder mal an Geometrie scheitert.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 15. August 2011