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Produktion vs. Büro – Was ist cooler?
In der Chemie kannst du dich vor allem für zwei Richtungen entscheiden: Ein klassischer Schreibtischjob oder ein spannender Produktionsberuf. Doch ist es wirklich so schwarz-weiß? Und wo liegen die Vorteile und die Nachteile?
Wenn wir uns unsere Zukunft ausmalen, sieht die ganz unterschiedlich aus. Wenn du die Augen schließt, was siehst du da? Ein Haus im Grünen oder eine coole Stadtwohnung? Party in Bars oder einen gemütlichen Abend auf dem Sofa mit einer Katze auf dem Schoß? Oder beides? Eine Familie? Und wie sieht dein Job aus? Stellst du dir vor, dass du am Whiteboard eines Meetingraumes stehst und dort irgendwelche Zahlen präsentierst? Oder hast du ein kleines Café mit gemütlichen Sitzecken? Fährst du vielleicht sogar einen LKW durch die ganze Welt oder erforschst Dinge im Labor?
Zum Glück sieht für jede*n die Zukunft etwas anders aus und dazu auch der passende Job. Wenn wir uns für einen Beruf entscheiden, dann gibt es oft vor allem diese eine Entscheidung: Im Büro am Schreibtisch oder doch den ganzen Tag auf den Beinen, zum Beispiel in der Produktion? Ganz so schwarz-weiß ist es natürlich nicht, aber in der Chemie gibt es vor allem diese zwei Richtungen.
Bild:
kaboompics.com Im Büro kannst du es dir richtig gemütlich machen.
Der Büroalltag
Den Büroalltag stellen sich viele vor allem bequem vor. Man hat seinen eigenen Schreibtisch, im besten Falle ein kleines eigenes Büro und kurze Wege. Doch gleichzeitig bedeutet das auch: Wenig Bewegung. Oft sitzt du am Schreibtisch in gebeugter Haltung, richtest deine Augen auf den Bildschirm und nimmst die seltsamsten Positionen ein, um es dir im Bürostuhl gemütlich zu machen. Allerdings muss man auch sagen: Arbeitsunfälle sind eher selten, zumindest wenn du dich an ein paar wenige Regeln hältst, wie zum Beispiel, dich nicht auf Bürostühle mit Rollen zu stellen oder den Handlauf an der Treppe zu benutzen.
Schön ist, dass die meisten Büros dir immer noch einen eigenen Platz bieten, den du dir nach deinem Geschmack einrichten kannst. Wenn dann noch ein paar nette Kolleg*innen dazu kommen, macht der Büroalltag richtig Spaß, und ihr werdet schnell ein kleines eingespieltes Team mit der Möglichkeit, auch mal über den Computer hinweg Privates zu besprechen.
Es kann aber auch passieren, dass dir die Arbeit im Büro, immerzu im Sitzen und am Computer zu eintönig wird. Oftmals bearbeitet man immer wieder und wieder gleiche oder ähnliche Vorgänge. Dazu kommt, dass es vielen Kaufleuten schwer fällt, Privates und Berufliches zu trennen. Abends mal schnell ein paar Mails checken, im Urlaub von der Kollegin angerufen werden, das alles ist im Büroalltag keine Seltenheit. Kommt dann auch noch Homeoffice hinzu, setzen sich viele abends doch nochmal schnell an den Computer.
Homeoffice hat aber natürlich auch viele Vorteile, die du dir bestimmt schon alle überlegt hast. Ein weiterer Vorteil bei einem Bürojob ist es, dass viele Arbeitgeber ein Gleitzeitmodell anbieten. Du hast also entweder keine oder nur eine kurze Kernarbeitszeit, in der du anwesend sein musst, den Rest deiner täglichen Arbeitszeit kannst du dir so legen, wie es dir passt. So kannst du entweder morgens länger schlafen oder auch schon früher gehen, um zum Beispiel zum Haareschneiden zu gehen. Praktisch, oder? Und trotz Gleitzeit hast du natürlich einen geregelten Tagesablauf, da im Büro in den allerallermeisten Fällen niemals Schichtdienst anfällt. So hast du eine gute Work-Life-Balance.
Hier kommen nochmal die Vorteile von Büroarbeit im Überblick
- Stabile und flexible Arbeitszeiten
- Sicheres Arbeitsumfeld
- Eigener Arbeitsplatz
- Soziale Interaktionen
- Möglichkeit zum Homeoffice
- Digitales Arbeiten
Bild: Michal Jarmoluk,
pixabay.com. Die meisten Chemieberufe finden in der Produktion statt.
Der „Arbeitsalltag“ in der Produktion
Viele Produktionsberufe haben gemeinsam, dass es dort nur bedingt einen richtigen Alltag gibt. Auch wenn je nach Beruf die Abläufe immer wieder gleich sind, liegt das vor allem am Schichtmodell, das bei den meisten Unternehmen entweder in zwei oder in drei Schichten aufgeteilt ist, je nachdem, ob auch nachts produziert wird. Schichtarbeit ist natürlich anstrengend und einschränkend, da gibt es nichts zu beschönigen. Wenn du dir das nicht vorstellen kannst, bist du hier wahrscheinlich falsch. Es gibt dir jedoch auch einige Möglichkeiten, denn du hast oft frei, wenn andere arbeiten. So kannst du zum Beispiel schon morgens in der Stadt shoppen, in die Therme oder dir ganz einfach einen Arzttermin geben lassen.
Homeoffice ist allerdings mit den meisten Produktionsberufen nicht vereinbar. Hier siehst du, wie es in Ausnahmefällen geht (Forschung aus dem Home-Office - geht das? | Chemie-Azubi).
In deiner Schicht arbeitest du zudem meistens mit den gleichen Kolleg*innen, so dass ihr eine richtige Gemeinschaft bildet, denn ihr müsst euch aufeinander verlassen können. Gerade in chemischen Anlagen seid ihr gegenseitig für eure Gesundheit und sogar euer Leben verantwortlich. Das schweißt zusammen. Und auch, wenn ihr während der Arbeit hochkonzentriert seid, im gemeinsamen Pausenraum bleibt genug Zeit für Späße.
In der Produktion übernimmst du also mindestens genau so viel Verantwortung, wie im Büro. Doch wie sieht es mit der Arbeitssicherheit aus? Zum Glück passieren in Deutschland sehr wenige Unfälle, denn die Sicherheitsvorkehrungen sind sehr hoch. Und auch du bekommst eine umfangreiche Einweisung, Schutzausrüstung, und auch sonst wird alles für deine Sicherheit getan. Trotzdem können bei körperlicher Arbeit und Arbeit mit schweren Maschinen Unfälle passieren. Und auch körperlich kann so ein Job anstrengender sein als eine Bürotätigkeit. Allerdings werden die Hilfsmaßnahmen, wie Stapler, Hebevorrichtungen und so weiter immer mehr, so dass du in vielen Berufen keine schwere körperliche Arbeit mehr anfällt und alles auch gut für Frauen zu meistern ist.
Und du bleibst in Bewegung und kommst oft auch an die frische Luft (Kein Tag ist wie der andere | Chemie-Azubi). So musst du nicht alles in deiner Freizeit nachholen, weil du während der Arbeit nur im Büro gesessen hast. Außerdem fällt es vielen Mitarbeitenden in der Produktion leichter, nach der Arbeit abzuschalten, weil es eine klare Trennung zwischen Arbeit und Alltag gibt. „Für euch gehört Digitales zum Beruf aber auch zum Alltag, bei mir ist das viel leichter zu unterscheiden“, sagt zum Beispiel Chemikant Luca. Denn auch, wenn man in den Berufen oft ein Ipad oder einen Bildschirm zur Steuerung der Anlagen braucht, sind die Inhalte darauf wirklich deutlich vom privaten Konsum zu unterscheiden.
Pawel Szymczuk,
pixabay.com. Frische Luft und körperliche Auslastung, das bieten dir viele Produktionsberufe.
Und hier die Vorteile der Arbeit in der Produktion
- Physische Aktivität
- Sofortige Ergebnisse bei der Arbeit
- Teamgeist
- Vielfalt der Aufgaben
- Jobauswahl und -möglichkeiten
- Schichtarbeit
Du siehst, beides hat eine Menge Vorteile und auch Nachteile. Letztendlich musst du überlegen, was besser zu dir passt. Und denk dran: Das entscheidest nur du allein, und nicht die Gesellschaft (5 Gründe, warum Frauen in die Chemie gehören | Chemie-Azubi), die meint, du kannst nicht in der Produktion arbeiten, weil du eine Frau bist, oder weil du Abitur gemacht (Interview mit Deutschlands bester Chemikantin | Chemie-Azubi) hast und deshalb „zu schlau“ bist.
Wir freuen uns auf jeden Fall, wenn du ein Teil der Chemiebranche wirst, egal in welchem Beruf. Probier‘ doch mal dieses Quiz (Ausbildungsfinder von Elementare Vielfalt) und finde raus, was zu dir passt!
Mehr Informationen über Berufe, Bewerbung und Betriebe findest du auf dem Chemieblog
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Autorin / Autor: Chemie Azubi - Stand: 7. Oktober 2024