Schlaue Vögelchen
Küken können schon kurz nach der Geburt realistische von unrealistischen Zeichnungen unterscheiden
Die Sonne scheint, die Wiesen werden wieder grün und Ostern ist auch nicht mehr weit! Was passt da besser zum Frühling, als niedliche kleine Küken: Frisch geschlüpft laufen sie ihrer Mama auf Schritt und Tritt hinterher und erkunden ihre Welt. Und genau diese kleinen Tierchen sind auch noch superschlau! Denn sie können bereits kurz nachdem sie aus dem Ei geschlüpft sind unrealistische von realistischen Bildern unterscheiden, wie eine Studie der Universität Padova herausfand. Gerade erst das Licht der Welt erblickt, liefen die Küken auf das Bild zu, das realistischer gezeichnet war. Damit konnten die Wissenschaftler beweisen, dass räumliche Tiefe und dreidimensionale Vorstellungskraft bei Hühnern angeboren ist. Zuvor hatten schon andere Studien gezeigt, dass Babys ab vier Monaten diese Fähigkeit ebenfalls besitzen.
Die Testbilder, die sich die 157 Kücken angeschaut haben, zeigten zwei plastische Zeichnungen eines Würfels aus Balken. Eine Zeichnung war perspektivisch richtig, bei der anderen sah es aus, als seien zwei der hinteren Balken vor zwei der vorderen. Die beiden Bilder wurden nebeneinander mit etwas Abstand aufgehängt und das Küken wurde auf die andere Seite in die Mitte gestellt, so dass es von beiden gleich weit entfernt war und beide sehen konnte. Nun hatte das Küken sechs Minuten Zeit, sich zu entscheiden: Das linke Bild, das rechte oder die neutrale Mitte? Es zeigte sich, dass die Küken häufiger das realistische Bild wählten, also den Würfel, der auch in der Wirklichkeit existieren könnte.
Somit ist klar, Küken lassen sich nicht so leicht an der Nase herum führen, denn sie können schon kurz nach der Geburt flache Linien in dreidimensionale Bilder umwandeln und erkennen, ob das Bild der Realität entspricht oder nicht. Also, versucht erst gar nicht ihnen einen Apfel für ein Ei zu verkaufen ;-)
Autorin / Autor: Sabrina Moosmann - Stand: 24. März 2011