Schluss. Jetzt werde ich etwas tun - Die Lebensgeschichte der Sophie Scholl
Autorin: Maren Gottschalk
Sophie Scholl, diesen Namen hat vermutlich jeder schon mal gehört und kann ihn einordnen: die Widerstandsgruppe "Die Weiße Rose" im dritten Reich. So viel wusste ich auch, und dass das junge Mädchen mit ihrem Bruder Flugblätter mit Protestaufrufen gegen Hilter verteilt hat. Auch, dass sie aufgrund dessen ihr Leben verlor, war mir bekannt. Das Buch "Schluss jetzt werde ich etwas tun" beleuchtet das Leben der Sophie Scholl und zeichnet so ein viel klareres Bild über die Frau, von der man oft hört und über die man so wenig weiß.
Bevor es jetzt weitergeht, gibt es erst einmal ein paar Infos zum Buch selbst: erschienen ist es im Beltz & Gelberg Verlag und hat etwa 250 Seiten. Diese sind aufgeteilt in Epilog und Prolog sowie 13 Kapitel, die von Sophie Scholls Geburt bis zu ihrem Tod reichen. Außerdem ist eine Zeittafel enthalten, die die wichtigsten Lebensereignisse von 1921 bis 1943 auflistet.
Angefangen mit ihrer Kindheit, aufgewachsen in einem behüteten Elternhaus engagiert sich Sophie als juges Mädchen in BDM (Bund deutscher Mädel, einer Vereinigung, die Teil des Nazi-Apparats war). Was zuerst erstaunlich erscheint, geht man mit dem Hintergedanken der Widerstandskämpferin im Kopf an das Buch heran. Auf einen zweiten Blick scheint dies allerdings nichts ungewöhnliches, Hitler schaffte es damals, viele Deutsche für seine Zwecke zu begeistern und zu gewinnen.
Die Autorin versucht, aufgrund vieler Tagebucheinträge und basierend auf Interviews und Memoiren der Familienmitglieder Scholl, dem Leser die Persönlichkeit Sophie Scholls näher zu bringen und ihre Motive, vor allem ihren Wandel darzulegen. Sophie Scholls Leben inklusive der darin vorkommenden wichtigen Personen, insbesondere ihr Freund Fritz Hartnagel wird deutlich herausgearbeitet.
Es ist interessant, zu verfolgen, welchen Weg Sophie Scholl in ihrem Leben gegangen ist und wie sie sich von ihrer Kindheit an entwickelt hat zu der jungen Frau, die allen als Widerstandskämpferin im Gedächtnis geblieben ist.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und vor allem geholfen, da wir im Geschichtsunterricht gerade das Thema Nationalsozialismus durchnehmen. Daher war es eine große Hilfestellung, um eine tiefere Denkweise jener Menschen zu erfahren, die zur Zeit gelebt haben als Hitler an der Macht war.
Die Tagebucheinträge und Briefausschnitte von Sophie Scholl, von denen in dem Buch Gebrauch gemacht wird, helfen einem, diese spezielle Denkweise Sophie Scholls und ihr Leben zu verstehen und nachzuvollziehen.
Zudem sind in dem Buch ein paar Fotos abgedruckt, was ich sehr schön finde. Interessant hätte ich es auch gefunden, hätte man auch einen Briefausschnitt oder Tagebucheintrag im Original abgedruckt.
Alles in allem kann ich das Buch denjenigen empfehlen, die sich für das Thema Nationalsozialismus und Widerstand im dritten Reich interessieren und darüber mehr erfahren möchten.
Als Bettlektüre oder zum leichten Lesen zwischendurch eignet es sich nicht allzu gut, was es jedoch nicht weniger lesenswert macht.
*Erschienen bei: Beltz & Gelberg*
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Autorin / Autor: pistazieneis - Stand: 1. Oktober 2012