Wer mit sich selbst fühlt, fühlt sich besser
Studie: Selbstmitleid hilft bei Herzschmerz
Alles ist zum Heulen? Der Freund/die Freundin ist weg und man steht alleine da? In solchen Situationen sollte man nicht nur auf das Mitgefühl anderer, Ablenkung oder auf die glücklich machende Wirkung von Schokolade vertrauen. Wer in schweren Zeiten Mitgefühl gegenüber sich selbst zeige, lasse sich von Krisen weniger unterkriegen als andere. Das behaupten zumindest Forscher der University of Arizona. Sie wollten herausfinden, warum manche Menschen eine Trennung oder Scheidung gut verkraften, während andere in ein tiefes Loch fallen.
Für die Studie, die im Fachmagazin „Psychological Science“ erschienen ist, befragten David A. Sbarra und sein Team 38 Männer und 67 Frauen, die länger als 13 Jahre verheiratet und im Schnitt seit kurzem geschieden waren. Wenige Wochen nach der Scheidung und noch einmal etwa neun Monate später bat das Forscherteam die TeilnehmerInnen zunächst, für 30 Sekunden an den/die Ex zu denken. Anschließend sprachen sie etwa vier Minuten lang über ihre Gefühle. Die Aussagen zeichneten die ForscherInnen auf, analysierten die Charaktereigenschaften der Geschiedenen und achteten auf Anzeichen von Depressionen und Selbstmitleid.
Und siehe da: Diejenigen, bei denen sich von Beginn an Anzeichen von Selbstmitleid offenbarten, erholten sich schneller und fühlten sich nach den neun Monaten deutlich besser. „Es hat uns überrascht, dass neben den positiven Charaktereigenschaften wie Selbstbewusstsein, Unanfälligkeit für Depressionen, Optimismus und Leichtigkeit in Beziehungen diese eine Eigenschaft – Mitgefühl mit sich selbst – so sehr heraus stach und ein gutes Ende versprach“, sagt Sbarra.
Mit Selbstmitleid ist gemeint, mit sich selbst liebevoll umzugehen. Das kann zum Beispiel bedeuten, negative Gefühle, wie Wut oder Eifersucht raus zu lassen, ohne sich Vorwürfe zu machen. Wer sich bewusst mache, dass es auch anderen nach der Trennung schlecht geht, könne sich schneller mit dem „Verlust“ abfinden und positiv nach vorne blicken.
Allerdings sollte man stets darauf achten, den Kopf über Wasser zu halten, denn in Selbstmitleid zu versinken ist natürlich keine Lösung ;-)
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Autorin / Autor: Redaktion ; - Stand: 27. September 2011