Superfood mit Nebenwirkung
ÖKO-TEST zeigt, dass Superfood oft mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen wie Mineralöl, Cadmium, Blei und Pestiziden belastet ist
Chiasamen (wie im Bild) sollen gegen Blutzuckerstress, Schlaganfallrisiko und Herzinfarktgefahr wirken. Gojibeeren und Moringa gelten als Anti-Aging-Mittel, Hanfsamen sollen Müdigkeit und Erschöpfung vertreiben. Superfoods sind voll im Trend, allseits wird ihre gesundheitsförderliche Wirkung gepriesen. Doch beim Kauf dieser Nahrungsmittel sollte man darauf achten, woher sie kommen. Wie das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST in einer aktuellen Untersuchung herausgefunden hat, sind Chiasamen und Co. nämlich oft massiv mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen wie Mineralöl, Cadmium, Blei und Pestiziden belastet. 22 Artikel, darunter Acai-, Spirulina-, Gerstengras- und Weizengraspulver, hat ÖKO-TEST ins Labor geschickt, und leider fielen mehr als zwei Drittel durch.
Die Liste der gefundenen Schadstoffe ist lang: In einer Probe konventionell erzeugter Gojibeeren fand ÖKO-TEST etwa 16 verschiedene Pestizidrückstände. Leider wurden sie auch in Bio-Superfoods entdeckt: Bei einer Chiasamen-Marke überschritten sogar zwei Pestizide die gesetzlichen Rückstandshöchstmengen. Ein Rohkakao-Pulver enthält nicht nur mehr als die Höchstmenge eines chemischen Insektenabwehrmittels, sondern auch so viel Cadmium, dass man mit einer Portion mehr aufnimmt als Experten für einen ganzen Tag tolerieren, warnt ÖKO-TEST. Cadmium kann die Nieren schädigen und steht unter Krebsverdacht. In einem Spirulina-Pulver bemängeln die Tester wiederum einen hohen Gehalt an Blei, weil es das zentrale Nervensystem, Herz und Kreislauf sowie die Nieren schädigen kann. Fast alle Produkte enthalten Mineralölkohlenwasserstoffe. Einige von diesen sind möglicherweise krebserregend.
Bevor man sich also freudig auf den nächsten Chia-Samen-Smoothie oder die Goji-Schokokekse stürzt, sollte man vorher vielleicht mal die Liste von ÖKO-Test checken. Bis dahin kann man sich ja auch mal von anderen - mindestens genau so - gesunden Lebensmitteln ernähren ;-).
Quelle
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 4. April 2016