0.4 - Eine perfekte neue Welt
Autor: Mike Lancaster
Sie haben Kassetten gefunden, was ihnen beinahe wie ein Wunder vorkommt, denn diese Technik ist dermaßen veraltet, dass sie sie bereits beinahe vergessen hatten. Doch als sie die Kassetten abspielen, offenbart sich ihnen unvorstellbares. Sie hören die Geschichte Kyle Strakers, der darum bittet, sie, die 0.4 Generation, nicht zu vergessen, denn angeblich gibt es sie, nur die „normalen“ Menschen können sie nicht mehr wahrnehmen, denn die 0.4 Generation ist veraltet und hat das Upgrade der Welt irgendwie verpasst. Doch was bedeutet dies alles nun für die Menschheit?
*Meine Meinung:*
Dem Buch „0.4 – Eine perfekte neue Welt“ merkte ich an einigen Stellen deutlich an, dass es für jüngere LeserInnen geschrieben ist. Der Inhalt wirkte teilweise ein wenig unstimmig und nicht in sich schlüssig. Einiges ist sicherlich mit Absicht offen gehalten worden, um der eigenen Fantasie Raum zu lassen. Doch bei einem dermaßen fortschrittlichen und wirklich veränderten Gesellschaftsmodell muss dass vielleicht auch so sein.
Auf den Inhalt kann ich nicht detaillierter eingehen, denn dann würde ich euch die Herausforderung beim Lesen nehmen.
Genau da hat „0.4 – Eine perfekte neue Welt“ beim Aufbau einiges zu bieten. Mike Lancaster hat die erzählenden Passagen auf mehreren Ebenen angelegt und wieviele das sind, was wie zusammenhängt und in welchen Ende das mündet, muss man auf alle Fälle selbst entdecken. Ich kann nur sagen, dass die Gliederung dieses Romans nicht nur durch die Bezeichnung „Erste Kassette, Seite A“ besonders ist. Einzig und alleine für diesen einmaligen Aufbau, der den Inhalt interessanter gestaltet, lohnt sich „0.4 – Eine perfekte neue Welt“.
Allerdings könnten Menschen, die sich entweder nicht so gerne durch eine Handlung durchbeißen oder die Spannung bis zum allerletzten Punkt nicht aushalten, ein paar Probleme bekommen.
Je mehr ich inzwischen an „0.4 – Eine perfekte neue Welt“ denke und glaubt mir, ich ertappe mich in letzter Zeit immer häufiger dabei, desto mehr eigene Gedankengänge und Fragen kann ich an Mike Lancasters Vorlage andocken lassen.
Mein Fazit: Gerade jüngeres Publikum könnte hier ein riesiges Highlight vorfinden. Für mich war es nicht so perfekt insgesamt wie der Titel, doch definitiv lesenswert und seine Zeit wert. „0.4 – Eine perfekte neue Welt“ bietet eine weitere Spekulation über unsere Existenz und eine mögliche Zukunftsform.
Mike Lancaster arbeitet eher nach dem Motto „Stille Wasser sind tief“, denn ich denke immer noch so viel an diese Geschichte, dass sie ihre 4 Sterne verdient.
*Erschienen im Oetinger Verlag*
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Autorin / Autor: charlielou - Stand: 05. September 2011