Harte Typen für harte Tage
Partnerwahl: Markante Gesichter gelten als gesünder
Wer immer noch denkt, seine/ihre Partnerwahl sei Ausdruck einer ganz individuellen Persönlichkeit, der hat noch nicht all die Forschungsergebnisse gelesen, die in letzter Zeit immer häufiger Faktoren ins Spiel bringen wie zum Beispiel genetische Voraussetzungen, hormonelle Einflüsse oder gesellschaftliche Bedingungen. Nun hat eine neue Studie sich mit der Partnerwahl von Frauen unter dem Blickwinkel von Gesundheitsbedingungen beschäftigt. Dabei kam heraus, je mehr eine Gesellschaft mit Krankheiten zu kämpfen hat, desto markanter fallen die Typen aus, die Frauen sich aussuchen.
Wissenschaftler um Lisa DeBruine von der University of Aberdeen ließen ihre weiblichen Versuchspersonen (4794 Frauen aus 30 Ländern) einmal Männergesichter mit eher männlichen, ein anderes Mal mit eher weiblichen Gesichtszügen anschauen und forderten dann eine Entscheidung darüber, welches sie anziehender fanden. Die Ergebnisse setzten die ForscherInnen anschließend in Bezug zum Gesundheitsindex des Herkunftslandes der Frau, der unter anderem durch Säuglingssterblichkeit, Lebenserwartung und Todesfälle durch ansteckende Krankheiten beeinflusst wird.
Maskuliner Typ für robustere Babys
Das Ergebnis: Je niedriger der Gesundheitsindex im Herkunftsland der Probandin war, desto eher wählte sie den herben Typ mit den maskulinen Gesichtszügen; je besser ein Land gesundheitlich bestellt war, desto weicher durften auch die Männer aussehen. Warum das so ist, erklären sich die WissenschaftlerInnen damit, dass Frauen in einer gesundheitlich riskanten Umgebung intuitiv für besonders überlebensfähigen Nachwuchs sorgen wollen; markante Gesichtszüge des Vaters signalisieren, dass er gesünder und kräftiger ist und somit auch über robustere Gene verfügt.
Die männlichen Typen haben allerdings einen Nachteil: Leider genießen sie den Ruf, keine besonders guten und verlässlichen Väter zu sein. Deshalb sind sie als Vater abgeschrieben, sobald die äußere Situation besser ist. Frauen in Ländern, wo die Gefahren für die Gesundheit geringer sind und auch schwächere Kinder ein große Überlebenschance haben, suchen sich dann doch eher den feminineren Typ als Partner. Denn der signalisiert Zuverlässigkeit und Fürsorglichkeit.
Auch wenn derartige Forschungsergebnisse den Anschein erwecken, es ginge immer und überall nur um die Fortpflanzung und die erfolgversprechendste Weiterführung der menschlichen Art, so gibt es durchaus noch andere Motive, warum Frauen bestimmte Männer (oder Frauen) anziehend finden. Aber diese lassen sich eben nicht auf eine solch einfache Formel bringen ;-).
Autorin / Autor: Redaktion / - Stand: 17. März 2010