Satt macht faul
Forscher: Zu viele Mahlzeiten hemmen Bewegungsdrang
Menschen, die ihr Gewicht reduzieren wollen, wird oft empfohlen viele kleine (gesunde) Zwischensnacks zu sich zu nehmen, damit sie bei den Hauptmahlzeiten nicht so reinhauen. Der Forscher Markus Stoffel von der Eidegnössischen Technischen Hochschule Zürich würde allerdings eine ganz andere Empfehlung geben, die da lautet: Dreimal richtig essen und dazwischen Raum für den Hunger lassen! Er hat nämlich herausgefunden, dass die Mini-Fastenzeiten zwischen den Mahlzeiten für den Körper und seine Bewegungslust sehr wichtig sind.
Grund dafür ist ein Protein namens Foxa2, das aktiv ist, wenn man nichts gegessen hat. Isst man etwas, wird Insulin ausgeschüttet und Foxa2 wird gehemmt. Das Protein sorgt im aktiven Zustand dafür, dass im Körper Botenstoffe produziert werden, die zum einen für die Nahrungsaufnahme zuständig sind, zum anderen aber auch für spontane Bewegung. Bei Tieren kann man das gut beobachten: haben sie Hunger, werden sie umtriebig und bewegungsaktiver, sie jagen nach was zu essen.
Die Forscher um Markus Stoffel haben entdeckt, dass bei fettleibigen Mäusen Foxa2 dauerhaft gehemmt ist. Die Tiere sind besonders bewegungsarm. Mäuse, bei denen Foxa2 dauerhaft aktiv ist, hatten hingegen einen enormen Bewegungsdrang, mehr Muskeln und weniger Fett sowie einen sehr aktiven Stoffwechsel.
Für die Forscher zeigt sich damit die Bedeutsamkeit dieses Proteins, dass auch dem menschlichen Körper zu mehr Bewegungslust und einem erhöhten Stoffwechsel verhelfen kann. Demzufolge wäre es aber wichtig, nicht ständig irgendwas zu essen - sei es auch noch so gesund - sondern dem Körper Ess-Pausen zu verschaffen, in denen Fox2 seine volle Wirksamkeit entfalten kann.
Autorin / Autor: Redaktion / ETH Zürich - Stand: 4. Dezember 2009