Vor nicht allzu langer Zeit brach unter Abnehmwilligen ein wahrer Hype aus: die Glyxdiät. Wenig Kohlenhydrate sind ihr Markenzeichen und sie sollte zu schnellem und anhaltendem Gewichtsverlust führen. Allerdings scheint die Gyxdiät nicht glücklich zu machen, sondern langfristig sogar zu mieser Laune zu führen.

Diäten machen nur in den seltensten Fällen Spaß. Doch die persönliche Stimmung scheint auch davon abzuhängen, auf welche Lebensmittel man verzichtet. Vor allem wer Kohlenhydrate von seinem Speiseplan verbannt, muss mit schlechter Laune rechnen, haben australische Ernährungswissenschaftler von der Forschungseinrichtung CSIRO in Adelaide festgestellt.

106 Übergewichtige auf Diät gesetzt

Wer eine Glyx-Diät macht, verzichtet unter anderem auf kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Reis, Nudeln, Brot und Kartoffeln. Als Ausgleich kommt viel Eiweiß auf den Speiseplan. Das Forscherteam wollte herausfinden, wie sich diese Diät auf den Gemütszustand und die Leistungsfähigkeit auswirkt. Dafür beobachteten sie 106 übergewichtige Testpersonen. 55 von ihnen bekamen eine kohlenhydratarme und 51 eine fettarme Diät „verschrieben“. Neben dem Gewicht überwachten die Wissenschaftler vor allem die Stimmung und die geistige Leistungsfähigkeit der DiätlerInnen.

Gleiche Abnahme, unterschiedliche Stimmung

Das Ergebnis: Nach einem Jahr hatten alle Gruppen etwa gleichviel abgenommen (durchschnittlich 13,7 kg) und auch bei der Lern- und Gedächtnisleistung wurden keine großen Unterschiede festgestellt. Große Unterschiede gab es allerdings bei der Laune der Testpersonen. Nach den ersten acht Wochen stieg die Stimmung bei der Gruppen gleich an. Nach dem zweiten Monat allerdings sank die Laune der Gruppe, die auf Kohlenhydrate verzichtete rapide ab und war teilweise sogar schlechter als vor Beginn des Tests – und das trotz des Diäterfolges. Die gute Stimmung der Gruppe, die sich gesund und fettbewusst ernährte, blieb hingegen durchgehend gut.

Absage an den Diätenwahn

Für die miese Laune bei fehlenden Kohlenhydraten nennen die Forscher zwei Erklärungsmöglichkeiten. Der Verzicht auf Kartoffeln und Nudeln falle den meisten allgemein sehr schwer und der fehlende Genuss führe zu schlechter Laune. Sie vermuten allerdings auch an, dass die erhöhte Eiweiß- und Fettzufuhr die Bildung des „Glückshormons“ Serotonin negativ beeinflussen könnte.

Fazit: Wer Kilos, aber nicht seine gute Laune verlieren möchte, sollte sich gesund und fettarm ernähren, aber keinesfalls auf Kohlenhydrate verzichten. Und hungern solltet ihr sowieso nicht, denn das führt weder zu guter Laune, noch zu langfristigem Erfolg ;-)