Drei Wochen kein Sport?
Kinder und Jugendärzte: Schweinegrippe auskurieren
Oje, die Schweingerippe. Während man noch rätselt, ob man sich nun impfen lassen soll oder nicht, fängt es auch schon im Hals an zu kribbeln. Und schon drängen die Fragen: harmlose Erkältung oder der gefürchtete H1N1-Virus? Die schon völlig überlasteten Ärzte winken ab und machen nicht etwa einen teuren Test, sondern urteilen anhand der Ausprägung der Symptome. Im Zweifelsfall ist es ja auch Wurst, da ohnehin kaum anders behandelt wird als bei einer herkömmlichen "Erkältung": mit Hausmitteln, fiebersenkenden Mitteln, Hustensaft und Nasenspray.
Empfehlungen wie die des Präsidenten des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland, Dr. Wolfram Hartmann, sorgen angesichts der Unklarheit aber für Verunsicherung:
"Kinder und Jugendliche mit Schweinegrippe gehören ins Haus und nicht in die Schule – auch wenn die Krankheit leicht verläuft oder fast schon ausgeklungen ist. Nach überstandener Krankheit sollten sie drei Wochen keinen Sport treiben."
Weiter erläutert Hartmann:
"Bei vielen Menschen, auch bei Kindern und Jugendlichen, verläuft die Krankheit ähnlich harmlos wie eine Erkältung. H1N1 ist jedoch nicht harmlos, sondern kann den Körper genau so schwer und nachhaltig schwächen wie andere bisher bekannte Formen der Grippe. Kinder und Jugendliche deshalb nach einem Tag Fieberfreiheit wieder in die Schule oder Kita zu schicken und selbst zur Arbeit zu gehen, ist deshalb hochriskant. Bei zu kurzer Genesungszeit und zu früher körperlicher Belastung kann es eventuell zu entzündlich bedingten Schwächungen des Herzmuskels kommen, die manchmal erst relativ spät zu Symptomen führen. Diese können dann zu ernsthaften Herzfehlern werden."
Wenn alle diesen Rat beherzigen, dann können sich Sportvereine in nächster Zeit schon mal auf leere Turnhallen einstellen. Denn Winterzeit ist auch Erkältungszeit und die wenigsten wissen, ob ihr Schnupfen nun von einem harmlose Rhinovirus verursacht wurde oder auf eine mild verlaufende Schweinegrippe zurückgeht.
Autorin / Autor: Redaktion / Pressemeldung - Stand: 12. November 2009