Bloß nicht aufwachen!
Gehirn tut alles, um den Schlaf aufrecht zu erhalten
Manche Menschen können schlafen, auch wenn über ihnen ein schweres Gewitter tobt oder neben ihnen eine Bombe explodiert. Warum das so ist, wollten WissenschaftlerInnen des Max-Planck-Istituts für Psychiatrie herausfinden. Dafür erforschten sie mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) und Aufzeichnung der Hirnströme (EEG), wie sich die akustische Reizverarbeitung während des Einschlafens ändert.
Warum man im Schlaf nichts mehr hört
Ist man wach, sorgen Geräusche, die von einem gleichmäßigen akustischen Hintergrund abweichen, für eine Anregung in der sogenannten Hörrinde. Im Schlaf bleibt die Aktivierung der Hörrinde hingegen aus. Das Gehirn scheint diese Reaktion gezielt zu unterdrücken. Die Bereiche im Gehirn, die dafür zuständig sind, auf die Gefährlichkeit eines Reizes anzusprechen, zeigten außerdem eine verminderte Aktivität. Auch Areale, die die Körperbewegungen steuern, waren im Schlafmodus deutlich reduziert. Die ForscherInnen erkannten darin eine Art Schlafschutzmechanismus. Das Gehirn versucht offenbar mit allen Mitteln zu verhindern, dass der lebenswichtige Schlaf gestört wird.
Gefahren-Check im Schlaf
Allerdings entdeckten die ForscherInnen in den Hirnströmen nach dem Abspielen abweichender Töne gelegentlich sehr ausgeprägte, für den Leichtschlaf typische hohe EEG Ausschläge. Das Gehirn versucht zwar alle Störungen auszuschalten, fühlt sich aber dennoch genötigt, ab und zu mal einen Gefahren-Check durchzuführen. Anschließend wird dann aber wieder seelenruhig weitergeschlafen ;-).
Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 7. September 2009