Umweltsünder Einweg-Grill
Verbraucherzentrale: Besser öffentliche Grillplätze nutzen
Sommer, Sonne, Grillen - das gehört zusammen. Und damit so ein Sommerabend besonders romantisch und abenteuerlich wird, grillen viele an Flüssen, in Parks oder am Strand. Tolle Sache, schlecht daran ist nur, dass dabei immer mehr Einweg-Grills benutzt werden. Und die sind nicht gerade umweltfreundlich. Die Verbraucherzentrale NRW weist heute nochmal eindringlich darauf hin, dass die Wegwerfartikel für die Umwelt eine arge Belastung sind, auch wenn die kleinen, leichten und handlichen Lagerfeuerchen ein praktisches und preiswertes Vergnügen sind. Kaum größer als ein Din-A4-Blatt passt der Einweg-Grill quasi in jede Tasche. Das Set aus einer Alu-Schale mit kleinen Metallfüßen und einem Rost – Zünder und Kohle inklusive ist auch in null Komma nix ausgepackt und startklar.
Nach dem Spaß: Müllhaufen
Doch der Nachhaltigkeitsfaktor tendiert gegen Null: Einweg-Grills verursachen viel Abfall. Die Artikel mit der Lizenz zum Wegwerfen müssen mit hohem Energieaufwand produziert werden. Nach einmaligem Gebrauch landen die Alu-Schalen samt Zubehör oft auf der Wiese oder bestenfalls im Mülleimer, weil die verschmutzten Teile nicht mehr recycelt werden können.
Gefährliches Zündeln
Ein weiterer Minuspunkt entsteht beim Anzünden des Wegwerfgrills. Um ihn in Gang zu bringen, verfügt er oftmals über die nötige zündende Chemie und Streichhölzer. Durch den Brennvorgang werden jedoch krebserregende Stoffe freigesetzt. Das Grillgut sollte deshalb auf alle Fälle erst dann auf den Rost wandern, wenn der Anzünder vollständig verbrannt und die Kohle richtig durchgeglüht ist, rät die Verbarucherzentrale.
Eingeschränkter Genuss
Mit gleichmäßiger Wärmeverteilung und langer Brenndauer können viele Mini-Griller nicht dienen. Doch Fleisch und Fisch sollten vor dem Verzehr gut durchgegart sein, um eine Gefährdung durch Bakterien zu vermeiden. Der Einmal-Spaß stillt zudem nicht den großen Hunger, denn das Fassungsvermögen der Alu-Schalen ist begrenzt.
Holzkohle mit FSC-Zeichen
Sollte es trotzdem mal unumgänglich sein, einen Einmal-Grill zu kaufen, dann sollten Brutzel-Fans darauf achten, dass die mitgelieferte Kohle mit einem FSC-Siegel versehen ist. Durch diese Kennzeichnung ist die Herstellung des Brennmaterials unter sozialen und ökologischen Standards garantiert. Ein weiterer Anhaltspunkt für empfehlenswerte Kohle liefert das DIN-Prüfzeichen, das für den Verzicht von Pech, Erdöl oder Kunststoff bürgt.
Achtung Brandgefahr:
Da die Standbeine zu kurz sind, werden die Rasenflächen unter einem Einweg-Rost häufig mit Brandflecken stark in Mitleidenschaft gezogen. Zudem ist die Brandgefahr hoch, wenn der Grill in freier Natur benutzt und anschließend – womöglich noch glühend – unbeaufsichtigt zurückgelassen wird. Deshalb ist das "einmalige" Grillvergnügen in Parks und Landschaftsschutzgebieten häufig verboten.
Alternative Grillplatz:
Statt nach Einweg-Grills, sollte man lieber nach öffentlichen Grillplätzen Ausschau halten, so die Verbraucherschützer. Dort gibt es auch meist einen gemauerten Bratrost, Holzbänke und -tische. Man muss nur noch Grillgut, Kohle, Anzünder und alle sonstigen Utensilien mitbringen. Bei geeignetem Grillwetter sollte man sich allerdings vorher bei der zuständigen Gemeindeverwaltung anmelden.
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung