Die Spardose als Seelendoktor
Studie: Geld zählen wirkt entspannend
Wenn Dagobert Duck deprimiert war, zog er sich immer in seinen Geldspeicher zurück, badete im Gold und zählte seine Schätze. Daran könnt ihr euch bei mieser Laune ruhig ein Beispiel nehmen - auch wenn ihr keinen Geldspeicher, sondern nur eine bescheidene Spardose habt. Denn Geld zählen hat eine beruhigende Wirkung, wie WissenschaftlerInnen von amerikanischen und chinesischen Universitäten nun in verschiedenen Experimenten herausgefunden haben. In ihren Versuchen ließen die ForscherInnen Testpersonen 100 Dollar-Scheine zählen - oder aber leere Zettel. Anschließend wurden die ProbandInnen verschiedenen - teilweise frustrierenden Situationen ausgesetzt (etwa gegen einen angeblichen Gegner ein Computerspiel zu spielen, bei dem sie aber nie gewinnen konnten). In anderen Versuchen mussten die Versuchkaninchen ihre Hände 30 Sekunden lang in heißes Wasser halten und beschreiben, wie intensiv der Schmerz war.
Geldzähler waren gelassener
Die Geldzähler waren bei allen Versuchen gelassener. Sie konnten die Niederlagen im Spiel besser ertragen und auch den Schmerz des heißen Wassers trugen sie mit größerer Gelassenheit.
Sollten die ProbandInnen allerdings ihre Ausgaben im vergangenenen Monat auflisten, wurden sie recht unentspannt und empfanden Schmerzen und frustrierende Erlebnisse als besonders belastend. Die Vergleichsgruppe, die die Wetterdaten des vergangenenen Monats festhalten sollte, reagierte dagegen mit einem normalen Maß an Stress.
Für die Forscher zeigen all diese Experimente, dass Geld eine große psychologische Macht ist, die nicht nur das Gefühl des Ausgeschlossenseins, sondern auch das Empfinden von realen Schmerzen beeinflussen kann.
Wenn ihr euch also mies fühlt, dann schnappt euch euer Sparschwein und zählt die 20 Cent-Stücke - und wenn es euch zu wenig scheint, dann zählt einfach so lange, bis ihr auf eine ansprechende Summe kommt, ihr werdet euch ganz bestimmt besser fühlen :-).
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 20. Juli 2009