Freundeskreis wechsel dich
Die Hälfte der Bekanntschaften wird nach 7 Jahren ausgetauscht
Freunde für's Leben? Offenbar ein seltender Glücksfall, wenn man den Ergebnissen des niederländischen Soziologen Gerald Mollenhorst von der holländischen Universität Utrecht Glauben schenken darf. Der hat nämlich das Ent- und Bestehen von Freundschaften genauer untersucht. Er befragte 1007 Menschen zwischen 18 und 65 Jahren zu ihrem Bekannten- und Freundeskreis: woher sie ihre Freunde kennen, wer mal beim Renovieren hilft, mit wem sie gut reden können.
Sieben Jahre später befragte er 604 seiner Interviewpartner noch einmal. Es zeigte sich, dass bei den Befragten viele der einst erwähnten Freunde gar keine Rolle mehr spielten. Nur 30 Prozent der einstigen Clique waren noch so wichtig wie vor sieben Jahren, nur etwa die Hälfte gehörte überhaupt noch zum sozialen Netzwerk des Befragten. Dennoch war der Freundeskreis nicht etwa geschrumpft, die ausgeschiedenen Freunde wurden einfach durch neue Kontakte ersetzt.
Vorbestimmt durch das Umfeld
Mollenhort stellte außerdem fest, dass für Freund- und Bekanntschaften viel weniger die persönliche Wahl entscheidend ist als man denkt. Der Zufall und überhaupt die Möglichkeit, bestimmte Menschen zu treffen, setzt der freien Wahl enge Grenzen. Die meisten Freunde gewinnt man eben durch ein vorgegebenes Umfeld, das durch Beruf, Ausbildung, Hobbies und Freizeitinteressen und Zufall bestimmt wird. Darum werden Freunde oft aus dem Umfeld gewählt, aus dem man schon Freunde hat. Viele Freundschaften entstammen auch dem Kreis der Familie.
Genießt also alle Freundschaften, die ihr habt, so lange ihr sie noch habt. Nur die wenigsten halten für's Leben.
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: Pfingsten 2009