Dufte Schule
Bessere Leistungen und weniger Aggressivität durch Aromaöle
In einigen Klassenzimmern in Deutschland duftet es derzeit nach Lavendel und Zitrone. Grund ist das Projekt „Dufte Schule“. Der Aromatherapieforscher Dietrich Wabner von der Technischen Universität München untersucht nämlich, ob Aromaöle die Leistungen und Lernmotivation von Schülern unterstützen können.
Mehr Konzentration in Klassenzimmern
Bundesweit nehmen 23 Schulen an diesem Projekt teil. Zu Beginn jeder Unterrichtsstunde werden aus zwei Säulen ätherische Öle auf Basis von Zitrone und Lavendel in das Klassenzimmer verströmt. Die ersten Ergebnisse fallen durchaus positiv aus: So gab mehr als ein Drittel der SchülerInnen an, dass sie sich mit dem Frischeduft besser konzentrieren können. Ebenso viele gaben an, dass die Stimmung in der Klasse sich verbessert habe und weniger Aggressivität herrsche. So ist es nicht verwunderlich, dass sich immer mehr Bildungsstätten für das duftende Klassenzimmer interessieren. Die Duftsäulen sind allerdings mit einigen tausend Euro alles andere als billig. Auch handele es sich bei den Ölen um geheime Mixturen der Firma Taoasis, die das Projekt finanziert.
Lavendel beruhigt, Zitrone belebt
Dietrich Wabner testete die Wirkung von Düften auch an seinen Chemiestudenten. Er teilte sie in zwei Gruppen auf. Beide Gruppen sollten unsinnige Kunstwörter auswendig lernen, aber nur eine atmete dabei Grapefruitduft ein. Ein anschließender Test zeigte die Wirkung des Duftes: Die StudentInnen, die unter dem angenehmen Duft gelernt hatten, konnten sich an 72 Prozent der Worte erinnern, die anderen nur an 32 Prozent.
Dies sind allerdings nicht die einzigen Studien, die darlegen, dass Düfte sich positiv auf das Lernen und Wohlbefinden ausüben. So wurde schon mehrfach bewiesen, dass Kamille, Orange und Lavendel beruhigen. Die Düfte regen im Gehirn die Bildung von Serotonin an, ein Botenstoff, der Stress entgegenwirkt. Zitrone hingegen soll wach und aufmerksam machen.
Doch nicht ohne Nebenwirkungen?
Das Bundesumweltamt ist allerdings weniger begeistert von den Düften im Klassenzimmer und warnt vor dem Einsatz von Aromastoffen. So könnten die Duftstoffe bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen und die Gesundheit gefährden. Wabner betont allerdings, dass innerhalb des Projekts bis heute kein einziger Fall einer Allergie aufgetreten ist.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 3.- März 2009