Frauen wollen keine Nerds sein
IT-Branche schreckt ab
Nerd sein ist uncool und gerade das könnte der Grund dafür sein, dass Frauen in der IT-Branche unterrepräsentiert sind. Das meint zumindest die Wissenschaftlerin Lori Kendall von der University of Illinois, die sich unter anderem mit den Zusammenhängen von Geschlecht und Technologie befasst.
Nerds gelten als unbeliebt
Nerd ist abwertend und wird meist in der Computerbranche als Ausdruck für Sonderlinge, Eigenbrödler und Außenseiter gebraucht. Typische Kennzeichen sind oft auch ein überdurchschnittlicher Intelligenzquotient, die Abschottung von der Außenwelt und ein nicht unbedingt attraktives Aussehen – so zumindest die Klischees. Besonders wenn jemand neben seiner Arbeit am Computer noch eine Brille trägt, auf modische Kleidung keinen Wert legt oder nicht regelmäßig seine Abende in Clubs verbringt, wird er schnell als „Nerd“ abgestempelt.
Frauen wollen besseres Image
Und gerade dieses Nerd-Image hält sich hartnäckig in der IT-Branche und schreckt dadurch immer mehr Frauen ab, die nicht mit diesen Klischees in Verbindung gebracht werden wollen. Kendall vermutet, dass gerade deshalb Frauen in der IT-Branche immer noch relativ selten zu finden sind.
Solange jemand als computerbegeistert oder internetaffin bezeichnet wird, sei das noch keine Beleidigung, meint die Forscherin Lori Kendall. Wenn jemand als „Nerd“ gelte, sei das allerdings immer negativ gemeint und das „schlechte“ Image sei kaum noch loszuwerden. Dieses Risiko wollen nach Meinung Kendalls nur wenige Frauen eingehen und auf keinen Fall in diesen Ruf geraten.
Andersherum gelten aber auch Menschen, die nicht dem Klischee eines Nerds entsprechen, als weniger computer-kompetent. So wird beispielsweise Frauen oder nicht-weißen Männern innerhalb der Computerbranche von vornherein weniger zugetraut. Der typische Nerd ist nämlich weiß und männlich.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 10. März 2009