Für eine gerechte Bezahlung
Am 19. März 2016 ist „Equal Pay Day“
Im Grundgesetz, Artikel 3, Absatz 2 heißt es "Männer und Frauen sind gleichberechtigt". Dass dieser Artikel an vielen Punkten immer noch nicht durchgesetzt ist, belegt unter anderem die Ungleichheit bei der Entlohung von Arbeit. Zurzeit beträgt die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Deutschland nämlich 21,6 Prozent. Deutschland liegt damit übrigens unter den Schlusslichtern Europas. Um auf diese Ungerechtigkeit hinzuweisen, initiierte der Verein Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. 2008 zum ersten Mal den Equal Pay Day in Deutschland. Zahreiche Veranstaltungen sollen an diesem Tag die Sensibilität dafür schaffen, dass dieser Zustand nicht hinnehmbar ist.
21,6 % von 365 Tagen = 79 Tage
Der Equal Pay Day veranschaulicht an einem Datum (2016 ist das der 19. März) die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, die laut Statistischem Bundesamt in Deutschland 21,6 Prozent beträgt. Rechnet man den prozentualen Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst, den sogenannten Gender Pay Gap, in Tage um, erhält man das Datum des Equal Pay Day: 21,6 % von 365 Tagen = 79 Tage. In diesem Jahr haben Frauen als 79 Tage umsonst gearbeitet, während Männer schon seit dem 1. Januar bezahlt werden.
Die diesjährige Kampagne zum Equal Pay Day fragt WAS IST MEINE ARBEIT WERT? und macht BERUFE MIT ZUKUNFT zum Schwerpunktthema. Ziel ist es, gerade junge Frauen dafür zu sensibilisieren, welche Konsequenzen ihre Entscheidungen im Lebensverlauf haben – von der Berufswahl bis zur Rente. Außerdem wollen die Initiatorinnen auch die Wertschätzung gegenüber sozialen Dienstleistungen erhöhen und für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in allen Branchen eintreten. Denn in vielen frauentypischen Berufen wird spätestens bei der Bezahlung deutlich, wie gering sie bewertet werden.
Neben der Tatsache, dass gerechte Entlohnung und Gleichstellung zu den Grundrechten gehören, sind sie auch ein Wirtschaftsfaktor. "Frauen im Arbeitsmarkt und Lohngerechtigkeit stärken Unternehmen – nach innen, wie außen. Der BPW Germany und die Geschäftsstelle Forum Equal Pay Day sind nicht nur Kompetenzzentrum für Fragen rund um das Thema Entgeltgleichheit, sondern auch zentrale Anlaufstelle für Unternehmen. Mit den Schwerpunktpartnern der Kampagne zeigen wir gute Beispiele aus der Wirtschaft und motivieren Unternehmen, sich aktiv auf dem Weg zur Entgeltgleichheit zu beteiligen", so der Verein.
Henrike von Platen, Präsidentin des Frauennetzwerks, erwartet auch in diesem Jahr wieder über 1.000 Aktionen in hunderten deutschen Städten und Gemeinden. „Seit 2008 organisiert der BPW Germany den Equal Pay Day in Deutschland. In diesem Jahr sind es 79 Tage, die Frauen ab Jahresbeginn bis zum 19. März umsonst arbeiten. Seit Jahren steht diese Zahl da wie in Beton gegossen! Das zeigt, wie wichtig der #EPD2016 ist. Wir haben es geschafft, das Thema in der Gesellschaft zu verankern, doch das ist nur der Anfang. Männer und Frauen, Unternehmen und Politik, die Gesellschaft als Ganzes – wir alle sind aufgerufen, den Siegeszug gemeinsam anzutreten, Lösungen zu finden und für faire Bezahlung zu sorgen!"
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 20. März 2016