Nicht erst seit uns die Fantasy-Literatur mit dem Thema überrollt, wissen wir, dass der Name Macht hat. "Nomen est omen" ist eine alte römische Redensart, die besagt, dass der Name ein Zeichen ist, der das Wesen einer Person teffend beschreibt. Dass der Name Teil des Wesens ist oder dazu wird, dazu braucht man keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, sondern lediglich Beobachtungsgabe.

*Bessere Noten dank Vornamen mit A?*
Amerikanische WissenschaftlerInnen hatten 2007 bereits gezeigt, dass StudentInnen, deren Vornamen mit A oder B beginnen auch eher die besseren (amerikanischen) Noten A oder B bekommen. StudentInnen mit Vornamen auf C oder D erhalten dementsprechend oft die schlechteren Noten C oder D. Andere WissenschaftlerInnen untersuchten, ob Jacks häufiger in Jacksonville leben und andere kuriose Zusammenhänge zwischen dem Namen und dem Werdegang einer Person. Dieser Zusammenhang wird übrigens NLE - Name-Letter-Effect genannt.

Die belgischen Forscher Frederik Anseel und Wouter Duyck von der Universität Gent waren offenbar fasziniert von diesem Forschungsgebiet, fanden aber, dass die bisherigen Studien zu ungenau und wenig aussagekräftig waren. Sie wählten für ihre Untersuchungen die Jobwahl, werteten umfassendes Datenmatial aus und veröffentlichen ihre Ergebnisse im Fachmagazin Psychological Science (Vol. 19(10))

Julia jobt bei Jade

Ihnen zufolge dürften Peters und Paulas häufiger bei Pro7 arbeiten, Annas bei Adidas und Susannes als Spediteurin bei Schenker. Die ForscherInnen konnten einen solchen messbaren Zusammenhang feststellen. Anders als in früheren NLE-Studien berücksichtigten die Wissenschaftler das gesamte Alphabet. Bei eher seltenen Initialen war der Effekt sogar noch deutlicher. Ob jetzt aber der eigene Name einen drängt, sich nur bei Firmen zu bewerben, die den eigenen Initialen enstprechen oder ob die ArbeitgeberInnen eben Leute bevorzugen, die irgendwie so wunderbar reinpassen oder ob Firmen sich grundsätzlich so nennen, wie auch beliebte Namen gerne beginnen, darüber kann man wohl nur spekulieren.

*Weitere Fragen drängen sich auf ;-)*
Immerhin, das Forschungsfeld ist weit. Man könnte überprüfen, ob Menschen mit bestimmten Initialen bevorzugterweise bestimmte Markenkleidung tragen, ob Marias eher an Malaria sterben und Helmuts an Herzinfarkt, ob Pia eher auf Porsche steht und Charly am liebsten Cornflakes isst... :-)