Gehör kaputt durch MP3?
EU-Studie: Während ArbeitnehmerInnen weitestgehend vor Lärmbelastungen geschützt werden, setzen sich gerade junge Leute Freizeitlärm aus, der das Gehör schädigen kann.
Gehört ihr auch zu denen, die mit Stöpseln in den Ohren durch das Leben gehen? Die den MP3-Player nur absetzen, wenn es nicht anders geht und die die Lautstärke möglichst bis zum Anschlag aufgedreht haben? Dann gehört ihr möglicherweise auch zu denen, die mit spätestens 50 Jahren ernsthafte Hörprobleme haben. Das glauben zumindest ForscherInnen des Wissenschaftlichen Ausschusses der EU „Neu auftretende und neu identifizierte Gesundheitsrisiken“ (SCENIHR). Die Europäische Kommission hatte das unabhängige wissenschaftliche Gremium beauftragt, sich mit diesem Thema zu befassen, da tragbare Abspielgeräte weit verbreitet sind und sich immer mehr junge Menschen dieser Art von Lärm aussetzen.
Grund zur Besorgnis
Die Wissenschaftler bestätigen, dass Grund zur Besorgnis besteht. Dem Gutachten zufolge besteht bei 5 bis 10 % der Nutzer solcher Geräte sogar das Risiko eines dauerhaften Verlusts des Hörvermögens, wenn sie über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren hinweg jede Woche mehr als eine Stunde pro Tag mit hoher Lautstärkeeinstellung Musik hören. Die für Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissarin Meglena Kuneva erklärte: „Meine Befürchtung ist, dass gerade die jungen Menschen, die mit ihren MP3-Playern und Mobiltelefonen häufig sehr laut Musik hören, unwissentlich ihr Gehör dauerhaft schädigen."
Wenn ihr also ab 50 nicht ganz auf Musik (und auch den Rest der hörbaren Welt) verzichten wollt, dann solltet ihr jetzt schon mal ein bisschen schonender mit eurem Gehör umgehen. Da hilft es schon, den Lautstärkeregler einfach mal ein bisschen runter zu drehen und den Ohren ab und zu mal eine kleine Verschnaufpause zu gönnen :-).
Wer es ganz genau wissen will, kann hier noch mal Einzelheiten nachlesen
Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 15. Oktober 2008