Herzlicher durch heiße Tasse
Forschung: Wärme macht warmherzig
Eine heiße Tasse Tee oder Kaffee sorgt für eine warme und herzliche Atmosphäre. Das zumindest legen Versuche nahe, die die amerikanischen Wissenschaftler Lawrence Williams und John Bargh durchgeführt haben, um den Zusammenhang zwischen psychologischer und körperlicher Wärme zu überprüfen. Sie drückten Versuchspersonen verschiedene Getränke in die Hand und zwar entweder einen heißen oder einen Eis-Kaffee. Sie sollten dann eine Person beurteilen, über die sie Informationen erhielten. Die Testpersonen, die einen heißen Kaffee in den Händen hielten, schätzen die unbekannte Person als viel herzlicher ein als die Eis-Kaffee-Fraktion.
In einem zweiten Versuch sollten Testpersonen angeblich Kühl- und Wärmekompressen testen, in Wirklichkeit wurde unauffällig gestestet, wie sich die Wärme oder die Kälte auf die Gefühlslage auswirkt. Sie durften sich für ihre Bereitschaft zum Kompressentest anschließend ein Geschenk aussuchen, entweder für sich selbst oder für FreundInnen. Und siehe da, die warmhändigen Testpersonen suchten lieber was für Freunde aus, während die Kalthänder für sich selbst ein Geschenk wählten. Die physische Wärme macht also nicht nur herzlicher, sondern auch noch großzügiger.
Die ForscherInnen begründen diesen Effeklt damit, dass die sogenannte Insula, ein Teil der Großhirnrinde – sowohl beim Temperaturempfinden als auch bei zwischenmenschlicher Wärme zum Tragen kommt.
Dass es einen Zusammenhang zwischen physischer und menschlicher Wärme gibt, konnte auch schon in anderen Studien gezeigt werden. Psychologen der University of Toronto hatten festgestellt, dass soziale Isolation sich auch in einem physischem Kältegfühl niederschlägt und andersrum reale Wärme - etwa von der Heizung - Einsamkeitsgefühle lindern kann.
In den kalten Monaten solltet ihr also besser ein heißes Tässchen Tee mit euren Lieben trinken, wenn ihr einen harmonisches Tag haben wollt, und einen ganz großen Bogen um eisgekühlte Getränke machen. ;-)
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 24. Oktober 2008