Mädchen in Mathe genau so gut wie Jungs
Neue Studienergebnisse aus den USA belegen, dass es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede im Lösen von Matheaufgaben gibt
Dass Mädchen besser schreiben und lesen können und Jungs die Mathe-Asse sind sitzt mittlerweile ganz schön fest in den Köpfen unserer westlichen Gesellschaften. Doch es stimmt nicht! Auch wenn die meisten bekannten Physiker und Mathematiker Männer sind und Mädchen kaum in naturwissenschaftliche Berufe gehen - dass das weibliche Geschlecht matheschwach ist, ist schlicht und ergreifend nur ein hartnäckiges Vorurteil.
Die Psychologin Janet Hyde von der Universität von Wisconsin wollte es widerlegen, indem sie die Prüfungsergebnisse von sieben Millionen US-amerikanischen SchülerInnen zwischen 8 und 17 Jahren verglich. Dazu benutzte sie die Ergebnisse von Tests, die seit sechs Jahren jährlich im Rahmen des "No Child Left Behind Act" an Schulen durchgeführt werden.
In der US-Wissenschaftszeitschrift Science (Bd. 321, S. 494) veröffentlichte sie nun die überraschenden Ergebnisse: Mädchen lösen sowohl die durchschnittlichen als auch die anspruchsvollen mathematischen Fragestellungen praktisch genauso gut wie Jungs! Die Abweichung in der Leistung zwischen Mädchen und Jungs lag lediglich bei 0,06 Prozent.
Woher kommt dann also diese Einschätzung, dass das weibliche Geschlecht mit Mathe auf Kriegsfuß steht? Die WissenschaftlerInnen machen dafür die längst veralteten Stereotypen verantwortlich, die oft schon in der Grundschule die (Selbst-) Einschätzung einimpfen, dass Mädchen in Naturwissenschaft und Technik Nieten sind. Ob die Studie hilft, diese Blockaden aus dem Weg zu räumen? Wir hoffen es. Aber wie das so ist mit Vorurteilen: Sie halten sich oft hartnäckiger als einem lieb ist. Am besten ist, wir glauben erst mal selbst an die gute Nachricht, dann können wir es den Jungs schon zeigen ;-).
Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 28. Juli 2008