Die kleine Kilowattstunde "Kai" ist erschöpft. Heute war wieder einer der Tage an denen er pausenlos unterwegs war. Wie sein Tag war wird er uns jetzt erzählen, denn ich habe ihn exklusiv für euch interviewt.

Lieber Kai, erzähl mal, wie fing denn dein Tag an?

Also zuerst habe ich für meine Arbeitgeber über 100 Toasts getoastet. Das war ein bisschen anstrengend, da ich pausenlos im Toaster durch die Stromleitung rennen musste. Mein Mitbewohner Willi „Wattstunde“, der übrigens 1000 mal kleiner als ich ist, hätte vielleicht nicht annähernd so viele Toasts machen können.

Das ist ja wirklich eine Menge, die du da getoastet hat. Sag mal, gab es denn nur Toast oder auch etwas anderes?

Ja, als Beilage gab es über 200 Frühstückseier. Als ich mit diesen fertig war, freuten sich meine Arbeitgeber sehr. Denn, heute war der Geburtstag des Jüngsten und dementsprechend waren seine ganzen Freunde eingeladen.

Da warst du ja richtig fleißig. Sag mal, wer sind denn eigentlich deine Arbeitgeber?

Meine Arbeitgeber, das sind zwei Erwachsene und ein Kind. Durch die drei habe ich einen Arbeitsplatz erhalten. Unvorstellbar, was ich ohne sie machen würde. Dann würde ich wahrscheinlich auf einer Baustelle die Zementmaschine oder den Kaffekocher der Bauarbeiter antreiben. Nein, das wäre nichts für mich.

Du scheinst aber auch sehr wählerisch zu sein…

Ja, bin ich. Das gebe ich auch offen zu. Aber mal ehrlich, wer ist das nicht? Außerdem würden Sie ja auch nicht den Job des Müllmanns machen wollen oder sehe ich das falsch?

Nein, nein, da hast du recht. Naja anderes Thema. Wie viel verdienst du denn pro Stunde?

Ach, nicht viel. Durchschnittlich 20 Cent. Das reicht mir aber auch, denn wenn ich sehe wie sich meine Kollegen bei anderen Familien mit kaputten Stromkabeln abrackern müssen, habe ich es doch ganz gut getroffen mit meiner Familie und den neuen stromsparenden Geräten. Dementsprechend muss ich mich also weniger anstrengen, da ich dank der neuen Geräte durch wenig Leistung viel Strom erzielen kann. Mein bester Freund, der Willi der ist z.B. so ein Kandidat. Er arbeitet bei einer Familie, die schon seit 50 Jahren die selben Geräte benutzt. Da können Sie sich ja vorstellen, wie erschöpft er jeden Tag sein muss, wenn er sich durch alte Stromkabel kämpfen muss.

Was isst du denn eigentlich Kai? Ich mein, du musst ja auch Energie zu dir nehmen…

Ich werde teilweise durch Maschinen oder durch die Kraft der Sonnenenergie mit Essen versorgt. In Kraftwerken wird durch die Verbrennung verschiedener Brennstoffe Energie erzeugt. Die Solarenergie wird von sogenannten Solarzellen gespeichert, die die Sonneneinstrahlung quasi in Energie umsetzen.

Interessant, interessant. Was isst du denn davon am liebsten?

Ach, am besten schmeckt der Strom vom Kraftwerk. Sonnenenergie ist mir irgendwie zu fad. Aber in ein paar Jahren wollte ich eh meine Ernährung etwas umstellen. Ich habe mich nämlich letztens mit meinen Kollegen unterhalten, die bei den Solarkraftwerken arbeiten. Die haben mir erzählt, dass die Menschen momentan zu viel Energie von den Kraftwerken, die durch Verbrennung verschiedener Stoffe Energie herstellen, beziehen und teilweise recht wenig von der Sonnenenergie nutzen. Meine Mitarbeiter haben mir dann erklärt, dass es passieren könnte, dass wir irgendwann von einer Quelle zu wenig haben und dementsprechend an der anderen Quelle doppelt so viel produzieren müssten, was ganz schön anstrengend werden würde, da wir ja nicht von jetzt auf morgen von einer Quelle unendlich viel herstellen können.

Dankeschön, ich glaube, dass du jetzt vielen Lesern einen guten Einblick in die Welt der Kilowattstunde bzw. der Energie gegeben hast.

Gern geschehen. Wenn Sie noch einmal Fragen bezüglich der Kilowattstunde haben sollten, helfe ich Ihnen gerne weiter.

Danke, das wäre klasse.

...Und hiermit endet auch schon das Interview. Ich hoffe, dass ihr durch "Kai" jetzt mehr Durchblick in der Welt der Energie gewonnen habt. In dem Sinne wünsche ich euch eine - hoffentlich noch lange - energiereiche Zukunft.