Einsendung zum Schreibwettbewerb "Eine angelehnte Tür" von Beltz & Gelberg und LizzyNet
Ich renne, ich stolpere, ich falle
durch den Regen.
Lass mich vom Wind fegen,
Ich erkenne, ich stehe, ich falle
durch Straßen und Gassen,
ist's nicht zu fassen.
Wahrheit, Liebe, Verstand ist alle,
schreite langsam durch Weltfluren,
sehe nichts als Huren:
Geld, Profit, Gier, Macht!
Dafür macht ihr euch nackt!
Ich richte mich auf, ich geh nach vorn
Freundschaft ist nicht angebracht,
wenn einer weint, der andere lacht.
Hass sich lichte in jedem Moment.
Ich stehe, ich suche, nichts finde
Alle haben ihre Türen verschlossen,
keine blieb ganz offen.
Doch wehe, wer ist schon so dumm?
Hoffnung schwinde, du Illusion!
Bist Krankheit und Halluzination!
In Zeiten von Krisen,
Weltuntergang,
Klimawandel,
bist du unangebracht!
Unverschämtes Biest,
wagst es in meinem Herzen zu erblühen,
gedeihen und nur um zu verwelken?!
Gerade will ich dich herausreißen,
-doch!
Ich blicke, ich sehe, ich verstehe
einer machte seine Tür nicht ganz zu,
einen Spalt breit offen - siehst du?!
Daumendicke, so weit offen,
ansonsten ganz verschlossen.
Hoffnung, kommst ungewollt zurück?
Machst mich rasant, dann doch verrück?
Groß und schwarz ist die Tür,
massiv aus Stahl, beängstigend,
wem soll sie das Fürchten lehren?
Klopfen wäre zwecklos,
keine Türklinke,
unerreichbar von Außen und doch einen Spalt steht sie offen!
Angst, Furcht macht mich ganz besoffen.
Zulange hab ich gewartet, bin gestolpert, gefallen, bin immer weiter gegangen.
Doch wer steht dahinter, wer wartet auf mich?
Einsames Herz, verloren so wie ich?
Oder grausam liebloser Mensch,
der einen nach den anderen verletzt,
eiskalt jeden Innen ermordet,
seine Gründe unbekannt.
Zu lang hab ich auf diese Türe gewartet!
Zu lang hab ich Hoffnung verloren!
Zu lang hab ich Hass nur ertragen!
Zu lang hab ich auf solchen Moment gewartet!
Ich nehme Wein in die Hand,
denn Liebesdurstigen hilft nur er,
war meine Entscheidung falsch, wars nicht ich, sondern er!
Ganz betrunken und benommen,
fasse ich die Tür an.
Kalter Schauer über den Rücken läuft er mir, noch ein Schluck köstlicher Wein des Wahnsinns!
Schönes Leben, hab ich dich gehasst,
Hoffnung - dich nie lieben können!
Welt, sieh doch, kein Vertrauen ohne Mut anzutrinken, ziehst dich aus für Geld, Profit, Gier und Macht, bringst mich dazu für Liebe, denn einsames kaputtes Herz stirbt besser als nie geliebtes!
Ich gehe, ich stehe, ich berühre
Sie geht von selbst auf,
die Tür war geöffnet einen Spalt.
Wer steht dahinter?
Du davor und ich doch hinter?
Wo ist vorne, wo hinten?
Kein Verstand mehr da,
denn besoffen lässt sich nicht denken.
Ich gehe rein,
sieh Welt!
Angst zerfleischt,
bleibt allein der Wein:
Wahrheit, Liebe, Verstand ist alle.
Ich durch die Tür falle.
Autorin / Autor: Puja, 18 Jahre - Stand: 15. Juni 2010