Rák Naegur, der Hüter des Sumpfes
Melancholische Unsterbliche
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Rák Naegur – Der Sumpfwächter (gesprochen: Rack Na-e-gür) Der Wächter des Sumpfes, auch genannt der Hüter der verlorenen Pfade oder der Sammler der verlorenen Seelen, lebt zurückgezogen in morastigen Wäldern und Sümpfen. Es gibt nur sehr wenige ihrer Rasse, und in keinem Sumpf leben zwei ihrer Art. Kaum ein Mensch ist je einem Rák Naegur begegnet; diejenigen, die ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden, berichten, dass seine Gestalt zwar der eines Menschen ähnelt, sein Gesicht jedoch fremd und auf den ersten Blick abstoßend und furchteinflößend wirkt.
Aussehen
- etwas größer als die meisten Menschen, hagerer, muskulöser Körper und schuppige, reptilienähnliche Haut (schützt vor extremer Kälte und Wärme) in verschiedenen Grüntönen; im Gesicht fast menschlich wirkende, ledrige Haut. Dunkles, grün-bläuliches Haar, zurückgebunden in langen Zöpfen, in die Perlen oder Eisenringe geflochten sind; leicht geschwungene, markante Nase.
- besitzt Kiemen, die ihm ermöglichen, unter Wasser zu atmen. Wenn er längere Zeit untertaucht, stellen seine Lungen das Atmen ein. Seine Zeit unter Wasser ist auf einige Tage begrenzt.
- breiter Mund und spitze Zähne, da er auch zähe Nahrung zu sich nimmt; ernährt sich von essbaren Wurzeln, Fleisch und Fisch und kann mehrere Wochen ohne Nahrung auskommen. Jagt, begnügt sich aber mit wenig Beute. Lautloser, geschickter Jäger.
- längliche, nach unten gekrümmte Dornen entlang der Wirbelsäule sowie am linken Arm; reichen von den Handgelenken bis auf die Schultern und sind eine Waffe gegen Raubtiere.
- geht barfuß; breite, kräftige Füße, die auf morastigen Wegen sicheren Halt gewähren. An jedem Fuß je eine lange Klaue. Breite, große Hände mit dünnen Fingern, Schwimmhäuten zwischen Fingern und Zehen. Trägt einen knöchellangen Rock aus Sumpfpflanzen.
- Die Augen der Rák Naegur besitzen keine Pupillen und keine Iris und leuchten in einem ungewöhnlichen Weiß; Wanderer empfinden den Anblick oft als Irrlichter und verlassen seinetwegen die sicheren Pfade. Der Wächter hält sich fernab dieser Wege, um niemanden in den Tod zu führen.
- In seiner rechten Handfläche befindet sich eine Art Licht, ein bläulich-weißer Stein. Er ist mit der Haut verwachsen. Auf seinen Streifzügen sammelt der Wächter kleine Tierknochen, Schmuck, Ringe und Münzen von Versunkenen, die er an Bändern um Arme und Beine trägt. Ketten oder Amulette trägt er um den Hals.
Vor tausenden von Jahren wurden Auserwählte in die Sümpfe geschickt, um Wanderer auf den richtigen Pfaden zu geleiten. Die Auserwählten, einst gewöhnliche Menschen, begannen, sich mit der Zeit Besonderheiten anzueignen, die ihnen das Überleben im Sumpf erleichterten. Sie wachen auch über die Seelen der Versunkenen und sind durch die Magie ihrer Umgebung unsterblich geworden. Man gab ihnen den Namen Rák Naegur, Wächter der Sümpfe. Auch in dem Sumpfgebiet zwischen Olausia und dem Märzgebirge lebt einer der Wächter. Die ständige Präsenz des Todes und der Einsamkeit macht die Rák Naegur melancholisch. Sie beherrschen noch immer die Sprache der Menschen, drücken sich mehr über Gesten als über Worte aus und sprechen immer in der dritten Person. Sie können mit Tieren kommunizieren, besitzen einen hervorragenden Orientierungssinn und haben die Gabe, die Anwesenheit von Menschen zu spüren, die sich auf den Wegen der Sümpfe befinden. Durch ihr abschreckendes Aussehen, ihre Augen und das Licht in ihrer Hand führen sie Menschen oft unbeabsichtigt in den Tod, statt sie auf den richtigen Weg zu geleiten. Erst, wenn sie einen Mensch berührt haben, verliert dieser alle Angst vor ihm. Menschen gegenüber sind die Wächter nachsichtig, mit einer zurückhaltenden, stillen Freundlichkeit, die durch seinen breiten Mund und seine spitzen Zähne bei einem Lächeln oft wie morbider Wahnsinn wirkt. Nur wenige Menschen können ihm entgegen treten und ihn dabei nicht fürchten. Die Rák Naegur bringen ihnen Achtung entgegen. Der Wächter hält sich von Fremden fern, es sei denn, sie befinden sich in tödlicher Gefahr oder erscheinen ihm interessant. Er begleitet sie auf Distanz, unsichtbar im Nebel. Wenn jemand den Weg verliert, lichtet er den Nebel und verscheucht Irrlichter und Glühwürmchen, die über modrigem Wasser tanzen. Manchmal fängt der Wächter sie ein und sperrt sie in Laternen aus geflochtenem Schilf, um sie als Lichter in die Bäume zu hängen. Diese Lampen markieren sichere Wege.
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Autorin / Autor: nachtblick/Mareike