Kaltherz
Exposé für einen düsteren Thriller mit einem Einschlag in Drama und Emotionen von Nachtblick. (3)
Erzählperspektive:
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt: aus Sicht der jungen Polizistin Jelen Stejzci und dem Serienkiller Dred. Beide sind in der dritten Person verfasst. Außerdem werden zwei kurze Abschnitte aus der Perspektive zweier anderer Personen geschildert (Laure, Sam).
Textprobe:
Es regnete bereits seit Tagen, und das Wasser stand fast knöchelhoch auf den Straßen, als Jelen Stejzci ihre Waffe zum ersten Mal seit Wochen wieder entsicherte. Verfluchtes Wetter, dachte sie und ärgerte sich einmal mehr maßlos darüber, dass ihre Dienstjacke keine Kapuze hatte und ihr das Haar deshalb innerhalb weniger Augenblicke in nassen Strähnen im Gesicht klebte. Nein, das Wetter war scheußlich, daran ließ sich nichts drehen – aber Jelen Stejzci war trotz des Regens einigermaßen gut gelaunt. Zugegeben, es war nicht das erste Mal, dass ein Hinweis sie auf „Dred“ führte, wie ihre Einheit ihn getauft hatte, allerdings es war das erste Mal, da sie mit einer verfluchten Festnahme zurückkommen würde, koste es, was es wolle. Dieser gottverdammte Serienkiller würde hinter Gitter wandern. Diesmal endgültig. Ganz einfach. Nur – wie einfach würde es sein, wenn sie ihre Waffe entsicherte, wo doch ein Sonderkommando von zwei Dutzend schwer bewaffneten Männern das Haus stürmen würde und nicht sie? Nein. Es war wie ein Fluch, schon immer so gewesen, seit ihrem ersten Einsatz: irgendetwas musste immer schief gehen, und irgendetwas würde auch diesmal schief gehen. Und sie wusste bereits jetzt, dass es, wenn es dazu kam, etwas Fürchterliches sein würde.
Autorin / Autor: nachtblick