Was kann helfen?

Wärmflasche, Körnerkissen, Entspannungsbäder und Schlaf

Was kann man also tun, um diese Schmerzen zu lindern oder vielleicht sogar los zu werden?
Aufgrund der vielen verschiedenen Faktoren, die das PMS und die primären bzw. sekundären Regelbeschwerden auslösen, kann es einige Zeit dauern, bis jede Betroffene ihr passendes Gegenmittel gefunden hat. Also nicht gleich verzagen, wenn es nicht auf Anhieb klappt.

Eine Tatsache ist für alle Varianten der Menstruationsbeschwerden gleich: Eine gesunde Ernährung und viel Bewegung kann Abhilfe schaffen, um das fiese PMS und die gemeinen Regelbeschwerden in Schach zu halten: denn mit zu viel Koffein, Alkohol, Zucker, Salz, Zigaretten und mangelnder Bewegung machen sie es sich im Körper so richtig gemütlich.

Hausmittel, Bewegungstipps und Medikamente

Hier sollen einige Hausmittel, Bewegungstipps und Medikamente vorgestellt werden, die Linderung verschaffen sollen. Dennoch gilt: um eine ausführliche Untersuchung durch eine Frauenärztin/einen Frauenarzt führt nichts herum. Dies bedeutet nicht, dass ihr bei jedem auftretenden Symptom direkt in die Praxis müsst. Aber wenn ihr regelmäßig unter starken Schmerzen leidet, sollten krankheitsbedingte Ursachen, wie z.B. die Endometriose durch eine Gynäkologin/einen Gynäkologen ausgeschlossen werden:

Hausmittel & Ernährung

Schlaf

Ausreichender und regelmäßiger Schlaf wirkt natürlich entspannend und sorgt dafür, dass der Körper nicht so leicht überstrapaziert wird. Leider ist das mit dem Schlaf leichter gesagt als getan, denn mit Bauchkrämpfen lässt es sich ja doch nicht so wirklich gut (ein)schlafen.

Wärmflasche, Körnerkissen und Entspannungsbäder

Bei einigen Betroffenen hat Wärme eine krampflösende Wirkung und es tritt eine schnelle Besserung ein, bei anderen verschlimmert sie die Symptome dagegen. Auch hier gilt: ausprobieren!

Pflanzliche Mittel

Ob in Form von Tees, Tropfen oder Pillen - diesen Pflanzen wird eine lindernde Wirkung nachgesagt:

Alles, was entspannt und gut tut

Ein schöner Film, eine Runde quatschen mit der besten Freundin, die Lieblingsmusik. Entscheidend ist, etwas zu tun, was individuell gut tut und für Entspannung sorgt. Manche empfehlen wegen der entspannenden Wirkung auch Sex oder Selbstbefriedigung als "Hausmittel" gegen Menstruationsschmerzen.

  • Brennnessel
  • Frauenmantel:
    bei Frauenbeschwerden, Kopf- und/oder Bauchschmerzen
  • Gänsefingerkraut:
    auch Krampfkraut genannt
  • Johanniskraut:
    dieses soll vor allem die Stimmungsschwankungen verbessern und gegen depressive Verstimmungen und innere Unruhe helfen
  • Kamillenblüten:
    werden als Heilpflanze bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt
  • Melisse:
    ein echtes Allround-Talent: hilft bei Magen-Darm-Beschwerden, Einschlafstörungen bzw. Unruhezuständen und wirkt gegen Viren (z.B. bei Herpes) oder bei Entzündungen der Haut und der Genitalorgane
  • Mönchspfeffer:
    hilft gegen das PMS, da es die Hormonregulation in einem unregelmäßigen Zyklus fördert, außerdem wird es auch gegen Unfruchtbarkeit eingesetzt
  • Schafgarbenkraut:
    bei Koliken und Verdauungsstörungen

Magnesium

Ein erhöhter Magnesiumanteil im Körper soll Krämpfen und Schmerzen vorbeugen. Magnesium könnt ihr durch Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Brausetabletten), aber auch durch einige Lebensmittel, wie Nüsse (aber die ohne Schokolade ;-)), Vollkornreis und Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen) zu euch nehmen.

Eisen

Viele Mädchen und Frauen neigen sowieso zu einem Eisenmangel, durch eine starke Menstruation wird dieser zusätzlich begünstigt. Dies macht sich dann durch Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Blutarmut bemerkbar. Eine vorübergehende erhöhte Eisenzufuhr fördert die Blutneubildung. Von daher kann es sinnvoll sein, vor und während der Menstruation mehr Eisen zu sich zu nehmen, das unter anderem in Wurst, Fleisch und Brot enthalten ist. Natürlich gibt es auch hier Nahrungsergänzungsmittel (in Form von Brausetabletten oder Kapseln), die stark eisenhaltig sind.

Bewegungs- & Entspannungstipps

Sport

Regelmäßiger Sport lindert die Beschwerden nicht nur, sondern kann sogar dauerhaft dagegen vorbeugen. Während der Periode ist den meisten Betroffenen allerdings eher weniger nach extrem anstrengenden Sportarten, dann eignen sich Walking und Fahrradfahren besonders gut. Durch Bewegung wird das Becken besser durchblutet und dadurch können sich die Verkrampfungen lösen. Neigt der Körper zu Wassereinlagerungen während der Periode, wird dieses durch sportliche Aktivitäten auch schneller abtransportiert.
Einen zusätzlichen positiven Effekt hat die Bewegung an der frischen Luft, da sie Kummer und Sorgen einfach wegpustet.

Akupressur

Hier eine kleine Übung, die jede einfach einmal ausprobieren kann. Auf der inneren Seite des Beins soll sich ca. eine handbreit unter dem Knie ein Reflexpunkt befinden. Wenn dieser mehrmals täglich gedrückt wird, soll dies gegen eine sehr starke Blutung helfen und krampflösend wirken.

Entspannungsübungen

Für eine Linderung der Beschwerden und ein entspannteres Wohlbefinden können auch Übungen aus den Bereichen Yoga (bei Kopf- und Rückenschmerzen, nervösen und depressiven Beschwerden), Meditation (reduziert Muskelspannungen) und
Autogenem Training (sorgt für innere Ausgeglichenheit) sorgen.

Medikamente & medizinische Behandlung

Wenn alle Hausmittel und Bewegungstipps nicht zu einer Verbesserung geführt haben, können möglicherweise Medikamente helfen, die der Frauenarzt/die Frauenärztin nach einer ausführlichen Befragung und Untersuchung verschreibt.

Die Pille

Manchmal hilft die Einnahme der "Pille" (hormonelles Verhütungsmittel), da sie den Eisprung verhindert. Denn dieser ist ja - wie bereits erwähnt - Voraussetzung für die Entstehung primärer Regelschmerzen. Zudem reguliert die Pille das hormonelle Ungleichgewicht und verhindert die Bildung der krampfverursachenden Schmerzbotenstoffe. Die Pille ist aber ein Verhütungsmittel und kein Medikament gegen Regelschmerzen. Ein Gespräch mit dem/der Frauenärzt_in hilft hier bestimmt weiter.

Schmerzmittel

Manche Mädchen und Frauen haben so starke Bauch-, Kopf- und/oder Rückenschmerzen, dass sie es ohne Schmerzmittel nicht aushalten. Besonders der Wirkstoff Ibuprofen wird dann empfohlen, aber auch andere Wirkstoffe wie Paracetamol können helfen. Acetylsalicylsäure (ASS) soll wegen seiner blutverdünnenden Eigenschaften bei Regelschmerzen eher nicht zum Einsatz kommen.
Grundsätzlich sollten Schmerzmittel sparsam, nicht zu oft und vor allem in einer möglichst niedrigen Dosierung eingesetzt werden.

Akupunktur

Die Akupunktur wird zur Behandlung verschiedenster Schmerzen eingesetzt, aber auch bei Menstruationsbeschwerden. Hier braucht man jedoch etwas mehr Geduld, da oft mehrere Sitzungen nötig sind, bevor eine Besserung eintritt. Es ist für den Körper aber eine sanftere Methode als die Einnahme von Schmerzmitteln.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 29. Juli 2010