Heute Hamburger, morgen Gemüse

Brauchen wir "functional food"???

Der gesundheitliche Nutzen von functional food ist umstritten. Nur der Zusatz von Jod scheint im Jodmangelgebiet Deutschland sinnvoll. Manchmal sind die Zusätze in den Lebensmitteln, die ach-so-gesund machen sollen, aber sogar schädlich. Zum Beispiel Beta-Carotin. Dieses findet man u.a. in zahlreichen Multivitamin-Säften (auch unter dem Namen Provitamin A). Bei starken Rauchern kann künstlich zugesetztes Beta-Carotin das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken, noch erhöhen. Dies ist natürlich besonders tückisch, da Raucher grundsätzlich einen erhöhten Vitaminbedarf haben und daher besonders gerne zu Produkten mit zugesetzten Viatminen greifen.

Ausgewogen!

Wer sich ausgewogen ernährt, braucht weder Vitaminzusätze noch probiotische, isotonische oder sonstwie "veredelte" Nahrungsmittel. Ausgewogen heisst viel Gemüse und Obst, reichlich hochwertige Kohlenhydrate (also nicht die Jumbopackung Toastbrot oder die extragrosse Pommes, sondern Vollkornprodukte). Diese Empfehlung gilt trotz der in Mode gekommenen Glyxdiät, bei der auf Kohlehydrate möglichst verzichtet werden soll. Milchprodukte sowie Fleisch und hochwertige Fette (Pflanzenöle z.B. Distelöl, Olivenöl) sollen in Maßen verzehrt werden. Insgesamt haben die Fette in letzter Zeit wieder an Ansehen gewonnen. Dennn die Menschen nehmen immer mehr zu, obwohl immer weniger Fett gegessen wird. Fett allein kann also der Übeltäter nicht sein. Nüsse z.B. enthalten viel Fett, aber eben wertvolles Fett - darum sollten sie auch ab und zu auf dem Speisenplan stehen (natürlich nicht ein Eimer Erdnüsse, sondern eher eine Handvoll Wallnüsse **g**.)

*Jojo-Effekt*
Ausgewogenheit ist auch das Zauberwort für Diäten. Einseitige Diäten, bei denen man nur Obst oder nur Fleisch essen darf, können zu Mangelerscheinungen führen. Auch wenn man bei solch radikalen Diäten manchmal schnell abnimmt, nimmt man danach oft umso schneller wieder zu: das ist der "Jojo-Effekt". Wenn man also unbedingt meint, eine Diät machen zu müssen, sollte man auf die Ausgewogenheit achten. Und darauf, ob diese Diät auch für einen längeren Zeitraum geeignet ist. Denn dauerhaft nimmt man nur ab, wenn man seine Essgewohnheiten auf lange Sicht umstellt und das Ganze mit ausreichend Bewegung kombiniert. Appetitzügler, Diät-Drinks (z.B. Slim-fast) und andere angebliche Wundermittel, bei denen man in wenigen Wochen etliche Kilos verlieren soll, sind absolut indiskutabel.

Heute Hamburger, morgen Gemüse...

Gesunde Ernährung heißt nicht, nie wieder einen Hamburger zu essen oder eine Cola zu trinken. Es heißt aber, sich bewusst zu machen, was in fastfood steckt und einen entsprechenden Ausgleich zu schaffen. Mädchen zwischen 15 und 18 Jahren brauchen im Durchschnitt ca. 2500 Kalorien pro Tag. Ein Big Mac hat z.B. um die 500 Kalorien und ca. 26 Gramm Fett. Mit 4 Big Macs und einer Portion Pommes Frittes hättet ihr euer Tagespensum also schon voll erreicht. Zum Vergleich: anstelle eines Big Macs könnte man (kalorienmäßig) 1 Kilo Karotten und 1,5 Kilo Salatgurke essen. Problematisch ist Fast Food nicht nur wegen der Überversorgung mit minderwertigem Fett, sondern auch wegen der Unterversorgung an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Wenn es also heute der Big Mac sein muss, sind morgen Obst und Gemüse dran...

Was steht drauf, was ist drin?

Wenn ihr euch gesund und möglicherweise auch kalorienarm ernähren wollt, tut ihr gut daran, einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen. Aber da muss man erstmal durchsteigen... Die wenigsten wissen, was sich hinter all den E's und anderen fachchinesischen Ausdrücken verbirgt.

  • Zucker verbirgt sich oft hinter Worten, die auf *-ose* enden: z.B. Gluk*ose*, Sacchar*ose* oder Malt*ose*.
  • *Zuckeraustauschstoffe* wie Isomalt oder Sorbit liefern fast genau so viele Kalorien wie Zucker. Auch Dicksaft ist sehr kalorienreich.
  • *Süßstoffe* wie z.B. Aspartam (E 951) und Cyclamat (E 952) haben zwar kaum Kalorien, sind aber gesundheitlich nicht unbedenklich. Manche stehen u.a. im Verdacht, Hirnschädigungen hervorzurufen oder Tumorbildungen zu fördern. Außerdem können sie auch *appetitanregend* wirken. Also auch hier gilt: in Maßen konsumieren!
  • *Geschmacksverstärker*(Mononatriumglutamat) können  Allergien auslösen, ebenso bestimmte *Konservierungsstoffe* (z.B. E210 - E216) und *Farbstoffe* (z.B. E102, E123).

Wer sich hierüber genauer informieren will: Ökotest

Zum Thema auf LizzyNet

Was kommt auf eure Teller???

Wie geht es euch? Interessiert euch, was auf eure Teller kommt? Ist es euch egal, ob die Chicken-Wings aus Batteriehuhn-Abfällen oder vom glücklichen Bio-Huhn stammen? Glaubt ihr an Multivitaminsäfte oder bevorzugt ihr Rohkostsalate? Was ist euer täglich Pausenbrot? Nutella-Brötchen oder Vollkornbrot, Sauerkrautsaft oder Müllermilch? Schickt uns eure Meinung!

Autorin / Autor: Sabine Melchior - Stand: 28. August 2001