Abnehmen mit mentalen Mahlzeiten?
Studie: Gedanke an Essen können Heißhunger bremsen
Malt ihr euch manchmal auch in Gedanken aus, in einen richtig fetten Hamburger zu beißen, euch einen Schokoriegel auf der Zunge zerschmelzen zu lassen oder eine riesige Sahnetorte reinzulöffeln? Gar nicht so verkehrt, denn die Vorstellung etwas zu essen, kann den Appetit hemmen, wie WissenschaftlerInnen von der US-amerikanischen Carnegie Mellon University herausgefunden haben.
Aus früheren Studien ist bekannt, dass der Anblick oder Gedanke an Leckereien den Heißhunger schürt. Das ist aber offenbar nur die halbe Wahrheit. Gelingt es einem nämlich, den glänzenden Eisbecher oder die verführerischen Plätzchen nicht nur vor dem inneren Auge erscheinen zu lassen, sondern die Köstlichkeiten in Gedanken auch zu verzehren, sinkt der Appetit erstaunlicherweise.
Für ihr Experiment testeten die WissenschaftlerInnen um Carey Morewedge, wie ihre Versuchsteilnehmer auf imaginäres und tatsächliches Essen reagierten.
Eine Versuchgruppe sollte sich vorstellen, 30 Münzen in eine Waschmaschine zu stecken und außerdem drei Schokolinsen zu essen. Eine zweite Gruppe sollte sich vorstellen, 30 Schokolinsen zu essen und drei Münzen in die Waschmaschine zu stecken. Anschließend wurden den ProbandInnen reale Schokolinsen angeboten und siehe da, die Gruppe, die in Gedanken schon eine ganze Menge Schokolinsen genascht hatte, aß deutlich weniger echte Linsen als die Gruppe, die in Gedanken erst drei Linsen gegessen hatte.
Naschen in Gedanken erlaubt!
Die Forscher wiederholten das Experiment mit Käsehäppchen. Auch hier aßen die Testpersonen weniger reale Käsewürfel, wenn sie sich in Gedanken schon satt daran gegessen hatten. Das funktionierte aber immer nur für das konkrete Lebensmittel, an das gedacht wurde. Wer in Gedanken Schokolinsen gegessen hatte, hielt sich bei real angebotenen Käsewürfeln nicht zurück.
Die ForscherInnen glauben aufgrund der Ergebnisse, dass eingebildetes Essen eine Stratgie sein könnte, um Abnehmwilligen zu besseren Erfolgen zu verhelfen. Eine kleine mentale Mahlzeit vor der tatsächlichen könnte nämlich dazu führen, dass man weniger isst. Insofern ist die Empfehlung, nicht so oft an Essen zu denken, möglicherweise sogar kontraproduktiv. Allerdings ist dabei wichtig, sich nicht nur die Mahlzeit bildlich vorzustellen, sondern auch den tatsächlichen Verzehr.
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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 10. Dezember 2010